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Personalforschung an Hochschulen - Rainer Hampp Verlag

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Zeitschrift für <strong>Personalforschung</strong>, 17. Jg., Heft 4, 2003 407<br />

Prämienzahlung proportional zum realisierten Kapitalwert am Ende der Projektlaufzeit<br />

gezahlt wird. M<strong>an</strong>ager mit kürzerem Pl<strong>an</strong>ungshorizont können so nicht zur gewünschten<br />

Entscheidung motiviert werden. Bei Sicherheit könnte über den ökonomischen<br />

Gewinn nach Zinsen, der alle künftigen Cash Flows einbezieht, und deshalb im<br />

Zeitpunkt der Investitionsentscheidung den Kapitalwert widerspiegelt, die gewünschte<br />

Entscheidung induziert werden. Unterstellt m<strong>an</strong> allerdings Unsicherheit, d<strong>an</strong>n eröffnet<br />

dieses Erfolgsmaß m<strong>an</strong>nigfache M<strong>an</strong>ipulationsmöglichkeiten. Da hier neben<br />

der Zielkongruenz die M<strong>an</strong>ipulationsfreiheit des Perform<strong>an</strong>cemaßes am stärksten in<br />

die Beurteilung der Perform<strong>an</strong>cemaße einfließt, führen auf Cash Flow-basierende Erfolgsgrößen<br />

nicht zu den gewünschten Eigenschaften.<br />

Nahe liegend ist nun die Betrachtung periodisierter Größen des Rechnungswesens.<br />

Ausgehend von M<strong>an</strong>ipulations<strong>an</strong>reizen sind die Daten der externen Rechnungslegung<br />

denen des internen Rechnungswesens vorzuziehen, denn erstere unterliegen<br />

meist einer internen Überprüfung, beispielsweise durch den Aufsichtsrat bei Aktiengesellschaften,<br />

und bei allen Kapitalgesellschaften einer externen Überprüfung durch<br />

qualifizierte Dritte, den Wirtschaftsprüfer. Das auch dies keine Gewähr für M<strong>an</strong>ipulationsfreiheit<br />

ist, zeigen die US-amerik<strong>an</strong>ischen Bil<strong>an</strong>zsk<strong>an</strong>dale der letzten Monate.<br />

Da die Daten des externen Rechnungswesens dennoch einen vergleichsweise hohen<br />

Grad <strong>an</strong> M<strong>an</strong>ipulationsfreiheit aufweisen, ist es Ziel, innerhalb dieser Datenmenge<br />

eine möglichst zielkongruente Erfolgskennzahl zu bestimmen.<br />

Der einfache Gewinn ist aufgrund der Periodisierung der Cash Flows nicht<br />

kompatibel zum Kapitalwert. Lücke (1955) zeigte, dass die Berücksichtigung kalkulatorischer<br />

Zinsen auf das gebundene Kapital einen Ausgleich schafft und somit<br />

Kompatibilität zwischen dem Kapitalwert und dem Barwert der so gen<strong>an</strong>nten Residualgewinne<br />

geschaffen werden k<strong>an</strong>n. Geht m<strong>an</strong> von einem kurzen Pl<strong>an</strong>ungshorizont<br />

des M<strong>an</strong>agers oder von unterschiedlichen Diskontierungsfaktoren der Vertragspartner<br />

aus, reicht die Barwertidentität zwischen Cash-Flows und periodisierten Größen nicht<br />

mehr aus. Über das so gen<strong>an</strong>nte relative Beitragsverfahren (Rogerson 1997 und Reichelstein<br />

1997) k<strong>an</strong>n hier Abhilfe geschaffen werden. Der Erfolgsausweis<br />

,,Residualgewinn“ weist d<strong>an</strong>n in jeder Periode das gleiche Vorzeichen auf wie der<br />

Kapitalwert. Allerdings ist dieses Konzept mit einer Einschränkung verbunden. Neben<br />

der Anf<strong>an</strong>gsauszahlung müssen alle <strong>an</strong>deren Cash Flows das gleiche Vorzeichen<br />

haben. In dieser Arbeit wird die gen<strong>an</strong>nte Einschränkung durch eine Verallgemeinerung<br />

des Belastungsverfahrens aufgehoben. Es wird gezeigt, dass für beliebig<br />

schw<strong>an</strong>kende Cash Flows durch eine geeignete Belastungsmethode in jeder Periode<br />

der Residualgewinn das gleiche Vorzeichen aufweisen k<strong>an</strong>n wie der zugehörige Kapitalwert.<br />

Die Informations<strong>an</strong>forderungen dazu sind identisch mit denen bei Rogerson<br />

oder Reichelstein. Weiterhin wird gezeigt, dass bei verschiedenen, vielfach geringeren<br />

Informations<strong>an</strong>nahmen der Principal abschätzen k<strong>an</strong>n, ob Zielkongruenz gegeben<br />

ist. Hierzu werden verschiedene Szenarien durchgespielt. Aufgrund der hergeleiteten<br />

optimalen Belastungsregel bei schw<strong>an</strong>kenden Cash Flows k<strong>an</strong>n das Modell mit realitätsnäheren<br />

Annahmen formuliert werden. So k<strong>an</strong>n auch bei beschränktem Investitionsbudget<br />

oder sich gegenseitig ausschließenden Projekten die gewünschte Investiti-

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