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Personalforschung an Hochschulen - Rainer Hampp Verlag

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Zeitschrift für <strong>Personalforschung</strong>, 17. Jg., Heft 4, 2003 463<br />

Geltung. Unter deren Einfluss erwachsen psychologische Barrieren, die sich in einer<br />

wechselseitigen sozialen Abgrenzung und Vorteilsorientierung zwischen den Teileinheiten<br />

äußern können. Das konkrete Forschungsinteresse zu den gruppenbezogenen<br />

Phänomenen des Strebens nach sozialer Geltung k<strong>an</strong>n in folgenden allgemeinen Fragen<br />

ausgedrückt werden:<br />

Wie lassen sich die Einflüsse der Kategorisierung in Eigen- und Fremdgruppe in<br />

die Betrachtung der Kooperation <strong>an</strong> Schnittstellen integrieren?<br />

Sind diese Einflüsse immer negativ beziehungsweise dysfunktional?<br />

Bestehen Wechselwirkungen mit zentralen aufgabenbezogenen Einflussfaktoren?<br />

W<strong>an</strong>n und wie bestehen Auswirkungen auf das Ergebnis, speziell die Effektivität<br />

der Kooperation <strong>an</strong> Schnittstellen?<br />

2. Theoretischer Unterbau und Forschungsbedarf<br />

Die für das Verständnis von Beziehungen zwischen kooperierenden Gruppen<br />

wichtigsten sozial- und org<strong>an</strong>isationswissenschaftlichen Erklärungs- und Forschungs<strong>an</strong>sätze<br />

werden referiert. Dabei h<strong>an</strong>delt es sich zunächst um die verw<strong>an</strong>dten<br />

Ansätze Theory of Social Comparisson Processes, Realistic Conflict Theory, Social<br />

Identity Theory sowie Theory of Embedded Groups. Diese eher sozialwissenschaftlichen<br />

Erklärungs<strong>an</strong>sätze werden mit Beiträgen der Kooperationsforschung erweitert.<br />

Anschließend wird der St<strong>an</strong>d der empirischen Forschung beschrieben und weiterer<br />

theoretischer und empirischer Forschungsbedarf begründet. Dabei zeigt sich<br />

aus theoretischer Sicht Bedarf für die Integration der sozial- und org<strong>an</strong>isationswissenschaftlichen<br />

Forschungsgebiete zur Übertragung auf den betriebswirtschaftlichen<br />

Kontext. Von besonderem Interesse ist dabei die Frage, wie und unter welchen<br />

Bedingungen der durchaus als pathologisch zu bezeichnende und praktisch bedeutsame<br />

Fall eintritt, dass gruppenbezogene Phänonmene dynsfunktionale Wirkung auf<br />

die Aufgabenerfüllung besitzen. Aus der Zusammenführung der Theorien wird ein<br />

Rahmenmodell der Schnittstellen-Kooperation in Org<strong>an</strong>isationen erarbeitet.<br />

Die Aufarbeitung des empirischen Forschungsbedarfs lässt erkennen, dass in der<br />

bisherigen – stark sozialpsychologisch geprägten – Forschung Einflüsse auf die Leistungserstellung<br />

der Gruppen nur unzureichend untersucht wurden. Dies gilt besonders<br />

für die Wirkung der Identifikation mit der Teileinheit. Zudem besteht Forschungsbedarf<br />

für die Untersuchung von Ressourcen- oder Aktivitätsverkettungen bei<br />

der Leistungserstellung. Diese Interdependenz stellt den Rahmen für den daraus resultierenden<br />

Kontakt zwischen Teileinheiten. Darüber hinaus liegen bisl<strong>an</strong>g nur wenige<br />

empirische Arbeiten zur Untersuchung der Wirkung von Persönlichkeitsmerkmalen<br />

in diesem Kontext vor. Die Beziehungen <strong>an</strong> Schnittstellen in Org<strong>an</strong>isationen<br />

werden auch durch individuelle Neigungen zu Kooperation und Wettbewerb bestimmt.

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