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Personalforschung an Hochschulen - Rainer Hampp Verlag

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Zeitschrift für <strong>Personalforschung</strong>, 17. Jg., Heft 4, 2003 503<br />

Bei Anwendung der Individualisierung auf die Arbeitsorg<strong>an</strong>isation wird zwischen<br />

den beiden Gestaltungsfeldern Arbeitsinhalt und Arbeitszeit unterschieden.<br />

Nachdem deren theoretisches Gestaltungsspektrum aufgezeigt wird, k<strong>an</strong>n <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d von<br />

verschiedenen Umsetzungsmöglichkeiten dargelegt werden, wie m<strong>an</strong> sich eine Individualisierung<br />

von Arbeitsinhalt und Arbeitszeit vorzustellen hat.<br />

Mittels der so geschaffenen Grundlagen werden im Hauptkapitel der Arbeit die<br />

Flexibilitätswirkungen einer Individualisierung der Arbeitsorg<strong>an</strong>isation erörtert. Aus<br />

<strong>an</strong>alytischen Gründen werden die beiden Gestaltungsfelder der Arbeitsorg<strong>an</strong>isation<br />

zunächst getrennt vonein<strong>an</strong>der untersucht, ehe sie gemeinsam betrachtet werden. Zudem<br />

werden die Wirkungen auf der Mikro-, der Meso- und der Makroebene nachein<strong>an</strong>der,<br />

aber aufein<strong>an</strong>der aufbauend <strong>an</strong>alysiert. Als Beurteilungskriterien dienen jeweils<br />

die fünf Flexibilitätsdimensionen.<br />

3. Ergebnisse der Untersuchung<br />

Die Untersuchungen haben ergeben, dass eine Individualisierung der Arbeitsorg<strong>an</strong>isation<br />

die Flexibilität auf allen Ebenen der Unternehmung erhöht. Sie schafft erhebliche<br />

Flexibilitätspotentiale und trägt gleichzeitig mit dazu bei, dass diese Flexibilitätspotentiale<br />

auch zielgerecht durch die Akteure genutzt werden. Dadurch fördert<br />

die Individualisierung die Vergrößerung und Aktivierung der Anpassungsfähigkeit<br />

der Unternehmung und verwirklicht so ein wesentliches Interesse der Unternehmung<br />

bei der Gestaltung der Arbeitsorg<strong>an</strong>isation. Da die Individualisierung <strong>an</strong>dererseits<br />

ausdrücklich <strong>an</strong> der Berücksichtigung der Mitarbeiterinteressen <strong>an</strong>setzt, ist sie tatsächlich<br />

als integrierendes Leitbild für die Gestaltung der Arbeitsorg<strong>an</strong>isation geeignet<br />

und in der Lage, den scheinbaren Interessengegensatz zwischen Unternehmung<br />

und Mitarbeitern weitgehend aufzulösen.<br />

Darüber hinaus haben die Untersuchungen aber auch ergeben, dass die festgestellten<br />

Flexibilitätswirkungen von bestimmten Bedingungen abhängen: Hier werden<br />

besonders die Unternehmungskultur und die Qualifikation der Mitarbeiter als wichtige<br />

Faktoren identifiziert, die das Ausmaß der Flexibilitätswirkungen, aber auch den<br />

möglichen Individualisierungsgrad beeinflussen. Vor diesem Hintergrund kommt<br />

dem Prozesscharakter der Individualisierung eine große Bedeutung zu.<br />

Da die Gestaltung der Arbeitsorg<strong>an</strong>isation in einem größeren Kontext stattfindet,<br />

ist ebenfalls zu beachten, dass auch die Ausgestaltungen <strong>an</strong>derer Teilbereiche des<br />

Personal-M<strong>an</strong>agements die Flexibilitätswirkungen beeinflussen können. Diese sollten<br />

mit der Individualisierung der Arbeitsorg<strong>an</strong>isation abgestimmt sein, um eine möglichst<br />

große Flexibilitätswirkung zu erzielen. In besonderem Maße trifft das auf das<br />

Führungssystem, das Anreizsystem und auf die Personalentwicklung zu.<br />

Der Vergleich konkreter Umsetzungsmöglichkeiten zur Individualisierung der<br />

Arbeitsorg<strong>an</strong>isation zeigt, dass kein Modell allen <strong>an</strong>deren hinsichtlich seiner Flexibilitätswirkungen<br />

überlegen ist. Entsprechend dem Grundged<strong>an</strong>ken der Individualisierung,<br />

viele unterschiedliche Arbeitssituationen zu schaffen, sollten die Modelle bzw.<br />

ihre Modellelemente sowohl kombiniert als auch alternativ zur Anwendung kommen.

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