Personalforschung an Hochschulen - Rainer Hampp Verlag
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Zeitschrift für <strong>Personalforschung</strong>, 17. Jg., Heft 4, 2003 535<br />
Wolfg<strong>an</strong>g Koppert<br />
Der H<strong>an</strong>dlungsspielraum von Personalreferentenstellen im<br />
Personalm<strong>an</strong>agement großer Industrieunternehmen *<br />
Betreuer:<br />
Prof. Dr. Dres. h.c. Eduard Gaugler, Universität<br />
M<strong>an</strong>nheim<br />
Die Dissertation beh<strong>an</strong>delt zwei zentrale Fragestellungen:<br />
Zum einen wird der Frage nachgeg<strong>an</strong>gen, wie sich die Dezentralisierung der<br />
Personalfunktion, ein derzeit breit diskutiertes Thema, im H<strong>an</strong>dlungsspielraum der<br />
Personalreferenten auswirkt. Zum <strong>an</strong>deren geht die Untersuchung auf die betriebliche<br />
Mitbestimmung als Rahmenbedingung des Personalm<strong>an</strong>agements ein. Der betrieblichen<br />
Mitbestimmung schreibt m<strong>an</strong> in Bezug auf die Org<strong>an</strong>isation der Personalfunktion<br />
einen zentralisierenden Effekt zu. Es stellt sich also die Frage, ob sich ein Sp<strong>an</strong>nungsfeld<br />
zwischen den Zentralisierungserfordernissen aus der betrieblichen Mitbestimmung<br />
und der Dezentralisierung der Personalfunktion ergibt und wie mit diesem<br />
Sp<strong>an</strong>nungsfeld org<strong>an</strong>isatorisch umzugehen ist.<br />
Die Untersuchung folgt dabei einer modell<strong>an</strong>alytischen Betrachtungsweise, deren<br />
Aussagen durch Sekundär<strong>an</strong>alyse und einer überschaubaren schriftlichen Befragung<br />
von 10 Industrieunternehmen mit Personalreferatssystemen fundiert wurden.<br />
Die Dezentralisierung der Personalfunktion betrifft zwei Dimensionen:<br />
Zum einen bezieht sie sich auf die Entscheidungsdelegation innerhalb des Personalressorts.<br />
Zum <strong>an</strong>deren geht es um das Ausmaß der Reintegration von Personalm<strong>an</strong>agementaufgaben<br />
in das Aufgabengebiet der Führungskräfte. Mit Hilfe<br />
dieser beiden Dimensionen lassen sich drei idealtypische Personalreferentenstellen<br />
mit entsprechenden H<strong>an</strong>dlungsspielräumen ableiten: die Personalreferentenstellen<br />
im zentralisierten und im dezentralisierten Personalreferatssystem sowie<br />
<br />
in einem Personalreferatssystem mit mittlerem Dezentralisierungsgrad.<br />
Der zweite Schwerpunkt der Dissertation widmet sich dem Einfluss bzw. den<br />
Wirkungen der betrieblichen Mitbestimmung auf die Org<strong>an</strong>isation der Personalfunktion<br />
bzw. den H<strong>an</strong>dlungsspielraum des Personalreferenten.<br />
Neben den direkten Änderungen im H<strong>an</strong>dlungsspielraum des Personalreferenten<br />
und der personalver<strong>an</strong>twortlichen Führungskräfte, die sich logisch aus den Rechtsnormen<br />
des Betriebsverfassungsgesetzes ergeben, sind Schlussfolgerungen aus dem<br />
Umst<strong>an</strong>d zu ziehen, dass sich die betriebliche Mitbestimmung als sozialer Prozess<br />
vollzieht. In einigen personalwirtschaftlichen Entscheidungsprozessen tritt nun der<br />
Betriebsrat als weiterer Entscheidungs- und H<strong>an</strong>dlungsträger auf, der üblicherweise<br />
*<br />
Wolfg<strong>an</strong>g Koppert: Der H<strong>an</strong>dlungsspielraum von Personalreferenten im Personalm<strong>an</strong>agement<br />
großer Industrieunternehmen. ISBN 3-87988-741-1, <strong>Rainer</strong> <strong>Hampp</strong> <strong>Verlag</strong>, München u. Mering<br />
2003, 380 S., € 32,80.