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Personalforschung an Hochschulen - Rainer Hampp Verlag

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442 <strong>Personalforschung</strong> <strong>an</strong> <strong>Hochschulen</strong><br />

In den Interaktionsprozessen h<strong>an</strong>deln die Individuen gemäß ihrer kognitiven<br />

Konstrukte oder mentalen Modelle. Diese Denk- und Verhaltensmuster, die Selektion<br />

und Interpretation von Informationen beeinflussen und h<strong>an</strong>dlungsleitend wirken, sind<br />

zumeist unbewusst und dennoch von entscheidendem Einfluss auf die Wissenstr<strong>an</strong>sformation.<br />

Faktoren, die menschliches Verhalten beeinflussen, rücken dabei ins Zentrum<br />

des Interesses. Entscheidend für die Tr<strong>an</strong>sformation von implizitem Wissen sind<br />

Intuition, Fingerspitzengefühl und emotionale Befähigung – typisch menschliche Eigenschaften<br />

bei denen die technischen Errungenschaften <strong>an</strong> ihre Grenzen stoßen.<br />

Diese Prozesse finden in der Literatur zur Wissensorg<strong>an</strong>isation jedoch kaum Berücksichtigung.<br />

Die dritte zentrale Forschungsfrage heißt daher:<br />

„Wie können die Prozesse der wissensbasierten Interaktion beeinflusst werden,<br />

um die Entwicklung von selbst-evolvierenden Wissensströmen im Unternehmen zu<br />

ermöglichen?“<br />

2. Aufbau der Arbeit und empirische Vorgehensweise<br />

Wissen in Org<strong>an</strong>isationen wird in der vorliegenden Arbeit auf der Grundlage einer<br />

konstruktivistischen Definition des Wissensbegriffs bearbeitet. Dies stellt für das<br />

M<strong>an</strong>agement von Wissen eine neue Herausforderung dar. Es gilt, etwas Unbek<strong>an</strong>ntes,<br />

nicht Greifbares zu org<strong>an</strong>isieren, zu steuern und zielgerichtet zu lenken. Dabei steht<br />

der wichtigste Einflussfaktor, das Individuum und sein Verhalten bei der Wissenstr<strong>an</strong>sformation,<br />

im Mittelpunkt des Forschungsinteresses. Die Prozesse der wissensbasierten<br />

Interaktion stellen die zentrale Analyseebene dieser Arbeit dar. Im Vordergrund<br />

stehen Art und Ablauf der Interaktionsprozesse, die von den mentalen Modellen<br />

und kognitiven Konstrukten der h<strong>an</strong>delnden Akteure beeinflusst werden.<br />

Ausg<strong>an</strong>gspunkt dieser Arbeit ist der ressourcenorientierte Ansatz und die besondere<br />

Rolle der int<strong>an</strong>giblen Ressourcen. Es wird auf die besonderen Charakteristika<br />

von Wissen und die daraus abgeleiteten Anforderungen für Wissen in Org<strong>an</strong>isationen<br />

hingewiesen. Die Bedeutung der impliziten Wissensdimension wird dargelegt und<br />

gezeigt, dass Wissen immer aus den beiden komplementären Anteilen des expliziten<br />

und impliziten Wissens besteht, und wie diese beiden Dimensionen zusammenwirken.<br />

Wissen stellt sich als ein Prozess dar, indem bewusst oder unbewusst unterschiedliche<br />

Aspekte des Wissens zu einem kohärenten G<strong>an</strong>zen integriert werden. Das<br />

bedeutet, dass Wissen nicht als statisches Objekt erachtet wird, sondern der dynamische<br />

Prozess des Wissens im Vordergrund steht, der immer auf eine konkrete Situation<br />

oder Problemstellung bezogen ist. Wissen ist mit der konkreten Problemstellung<br />

der wissenden Personen verknüpft und wird innerhalb des sozialen Gefüges konstruiert.<br />

Darauf aufbauend werden die Prozesse der Wissenstr<strong>an</strong>sformation, wie Wissen<br />

ausgetauscht und weiterentwickelt wird, näher betrachtet. Dabei zeigt sich, dass die<br />

Prozesse der Interaktion der beteiligten Personen von zentraler Bedeutung für die<br />

Wissenstr<strong>an</strong>sformation sind. Die wissensbasierte Interaktion stellt den Mittelpunkt<br />

der Wissensprozesse dar. Es wird daher die Interaktion thematisiert und auf den Ein-

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