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Personalforschung an Hochschulen - Rainer Hampp Verlag

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Zeitschrift für <strong>Personalforschung</strong>, 17. Jg., Heft 4, 2003 433<br />

In wachstumsorientierten Gründungsunternehmen erscheint aufgrund des exp<strong>an</strong>siven<br />

Wachstums ein schneller Aufbau von professionellen M<strong>an</strong>agementstrukturen<br />

notwendig. Gründer müssen sich von umsetzungsorientierten „Machern“ zu führungsorientierten<br />

„Org<strong>an</strong>isatoren“ entwickeln. Während zu Beginn einer Unternehmensgründung<br />

zunächst Umsetzungs- und Innovationskompetenzen in Form von Innovations-<br />

und Risikobereitschaft, Durchhaltevermögen, Kreativität sowie Begeisterungs-<br />

und Kontaktfähigkeit gefragt sind, um Produkt- und Verfahrensinnovationen<br />

zu realisieren, werden im Laufe der Unternehmensentwicklung zunehmend Führungs-,<br />

Fach- und Methodenkompetenzen wichtiger.<br />

In der Untersuchung wurde auch deutlich, dass nicht alle Kompetenzen bei jedem<br />

einzelnen Gründer liegen müssen. Defizite hinsichtlich fachlicher und systemorientierter<br />

Kompetenzen können als Teamkompetenzen durch komplementäre Fähigkeiten<br />

weiterer (Mit-)Gründer oder externer Personen ausgeglichen werden. Dagegen<br />

stellen führungs- und umsetzungsorientierte Kompetenzen Einzelkompetenzen<br />

dar, die als Grundlage für die Vernetzung der Teamkompetenzen bei jedem Gründer<br />

vorh<strong>an</strong>den sein sollten, um eine Unternehmensgründung erfolgreich realisieren zu<br />

können.<br />

Neben der Frage, welche Kompetenzen in der Gründungsphase vorh<strong>an</strong>den sein<br />

müssen, interessieren auch die Möglichkeiten bzw. Maßnahmen, mit denen fehlende<br />

oder ungenügend vorh<strong>an</strong>dene M<strong>an</strong>agementkompetenzen entwickelt werden können.<br />

Diese variieren sowohl nach Art der fehlenden Kompetenzen als auch in Bezug auf<br />

die jeweilige Gründungsphase. Während in frühen Gründungsphasen aufgrund der<br />

geringen (fin<strong>an</strong>ziellen) Ressourcenausstattung insbesondere Maßnahmen der Kompetenzförderung<br />

(Weiterbildung, Beratung und Coaching) sowie Maßnahmen der Integration<br />

interner M<strong>an</strong>ager (Teamerweiterung und Einbindung von Kapitalgebern) Anwendung<br />

finden, kommt im Laufe der Unternehmensentwicklung zunehmend der<br />

Anstellung von externen M<strong>an</strong>agern eine höhere Bedeutung zu. Phasenunabhängig<br />

stellt zudem das Outsourcing von betrieblichen Funktionen (Aufgabenerfüllung durch<br />

rechtlich selbständige Org<strong>an</strong>isationen wie z.B. Steuerberater) eine geeignete Maßnahme<br />

zur Generierung von Kompetenzen dar.<br />

Nach der Ermittlung der Anforderungen <strong>an</strong> die M<strong>an</strong>agementkompetenzen von<br />

Gründern erscheint im Weiteren interess<strong>an</strong>t, inwieweit erfolgreiche Gründer bzw.<br />

Gründerteams in der Praxis tatsächlich auch über diese Kompetenzen verfügen. Dazu<br />

könnten die explorativ ermittelten Anforderungen im Rahmen einer Feldstudie in erfolgreichen<br />

Gründungsunternehmen weiter verifiziert werden. Zudem eröffnet sich<br />

die Frage, wie eine erfolgversprechende Kompetenzverteilung in Gründerteams aussehen<br />

könnte.

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