Copyright by Brigitta Helbig-Mischewski - Helbig-mischewski.de
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<strong>Brigitta</strong> <strong>Helbig</strong>-<strong>Mischewski</strong>: Ein Mantel aus Sternenstaub, Nor<strong>de</strong>rstedt 2005<br />
369<br />
<strong>de</strong>ines Zorns an <strong>de</strong>r Kette <strong>de</strong>r heiligen Furcht zurück.“ 122 (398) In diesem Konfliktfeld<br />
geht es hauptsächlich um das leibliche Wohl <strong>de</strong>r Ichfiguren Własts. In „Na cichym<br />
froncie“ (Auf <strong>de</strong>r leisen Front, 397-417) bekommt eine solche Ichfigur als<br />
Kriegsgefangener und Dichter von <strong>de</strong>r Hausfrau nur schlechtes Essen und Trinken.<br />
‚Włast’ ist hier jemand, <strong>de</strong>m absolut nichts gehört, <strong>de</strong>r seinen Gastgebern keine<br />
Gegenleistung versprechen bzw. diese scherzhaft in eine utopische Zukunft verlagern<br />
muss: „Auf Marmela<strong>de</strong> verzichte ich, dagegen bitte ich um Tee. / Ich wer<strong>de</strong> es dir<br />
danken, wenn ich einst mächtig und reich bin.“ 123<br />
(399) ‚Włast’ sieht sich als<br />
Außenseiter in <strong>de</strong>r Familie. Er zieht die an<strong>de</strong>ren an und stößt sie gleichzeitig ab, so<br />
z.B. in „Smutna niedziela“ (Trauriger Sonntag, 419 ff.). Hier wird er zum Objekt <strong>de</strong>r<br />
Intrigen, <strong>de</strong>s Misstrauens und Spotts, aber auch einer gewissen Neugier.<br />
„Merkwürdige Wesen“ (dziwne istotki) locken ihn zu sich, um ihn dann auszustoßen:<br />
„Ziel erreicht: <strong>de</strong>r Trottel ist erschienen! / Das neue Ziel: Er soll wie<strong>de</strong>r<br />
verschwin<strong>de</strong>n.“ 124 (421) Dieses Gedicht gipfelt in einem ermuntern<strong>de</strong>n Aufruf <strong>de</strong>s<br />
erzählen<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>n erleben<strong>de</strong>n Włast, sich weiterhin <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>r Tugen<strong>de</strong>n,<br />
<strong>de</strong>r eigenen Vergöttlichung und Beflügelung zu widmen und das eigene Ziel nicht aus<br />
<strong>de</strong>n Augen zu verlieren: „Und du – hüte das Steuer im Kahn <strong>de</strong>iner Gedanken /<br />
Schmie<strong>de</strong> ein Schwert, verstärke <strong>de</strong>n Helm und beflügele die Fersen.“ 125 (421) Das<br />
Gefühl <strong>de</strong>r Umzingelung (osaczenie), <strong>de</strong>s Gejagtwer<strong>de</strong>ns, aber auch <strong>de</strong>r sexuellen<br />
Nötigung ist in vielen Gedichten präsent. Immer wie<strong>de</strong>r rekonstruiert ‚Włast’ <strong>de</strong>n<br />
mutmaßlichen Blick <strong>de</strong>r An<strong>de</strong>ren auf sich selbst und die Irritation, die sich daraus<br />
ergibt. In manchen Fällen bekommen solche Interaktionen einen phantastischen,<br />
geheimnisvoll-mystischen Charakter. Das Szenario und die Figuren (böse Geister)<br />
122 Polnisch: „Pomnij, Białogłowo, że ‚gość w DOM’ to z Niebiosami przymierze. / I na łańcuchu świętej<br />
bojaźni trzymaj swych gniewów zwierzę.“<br />
123 Polnisch: „Lecz marmolady zrzekam się, natomiast prosił<strong>by</strong>m herbaty. / Odpłacę ci za to kiedyś, gdy<br />
będę potężny, bogaty.“<br />
124 Polnisch: „Cel osiągnięty: du<strong>de</strong>k się pojawił! / Teraz cel nowy: <strong>by</strong>ś je znów zostawił.“<br />
125 Polnisch: „Ty – pilnuj steru w swych rozmyślań barce / Kuj miecz, hełm wzmacniaj i uskrzydlaj<br />
pięty.“<br />
<strong>Copyright</strong> <strong>by</strong> <strong>Brigitta</strong> <strong>Helbig</strong>-<strong>Mischewski</strong><br />
<strong>Copyright</strong> <strong>by</strong> <strong>Brigitta</strong> <strong>Helbig</strong>-<strong>Mischewski</strong> 2005 / www.helbig-<strong>mischewski</strong>.eu