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Copyright by Brigitta Helbig-Mischewski - Helbig-mischewski.de

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<strong>Brigitta</strong> <strong>Helbig</strong>-<strong>Mischewski</strong>: Ein Mantel aus Sternenstaub, Nor<strong>de</strong>rstedt 2005<br />

365<br />

Angefangene, nicht Realisierte, durch die Missgunst <strong>de</strong>r An<strong>de</strong>ren Zerstörte wird<br />

aufgehoben im „unzerstörbaren Gedächtnis“ <strong>de</strong>r Welt und in <strong>de</strong>r Zukunft vollen<strong>de</strong>t.<br />

Je<strong>de</strong>r habe einen ewigen Wesenskern und sei „ein an<strong>de</strong>res, unentbehrliches Antlitz<br />

Gottes“, „einzigartig, UNENTBEHRLICH, (...) ein außergewöhnliches und<br />

einmaliges Meisterstück (…).“ 110 (201) Mit dieser Erkenntnis begrün<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r<br />

entrechtete Włast seinen Aufruf zum Öffnen <strong>de</strong>s Herzens, zur Faszination für die Aura<br />

<strong>de</strong>r An<strong>de</strong>ren, zum gegenseitigen ‚Sich Lesen’ und sich selbst in <strong>de</strong>m An<strong>de</strong>ren Fin<strong>de</strong>n,<br />

ohne jedoch in Abhängigkeit und Sklaverei zu verfallen.<br />

In dieser Weltkonzeption ist nichts vergebens, nichts sinnlos und nicht wirklich<br />

vergänglich, das Versäumte wird nachgeholt, Schuld und Verbrechen wer<strong>de</strong>n wie<strong>de</strong>r<br />

gut gemacht. Zu <strong>de</strong>m Versäumten zählt Włast auch hier die seinerzeit nicht<br />

gewürdigten, in „Xięga“ jedoch immer wie<strong>de</strong>r besungenen Vorzüge seiner Kindheit,<br />

aber auch die verlorenen, vergessenen „Wun<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Freundschaft, die das Schicksal<br />

missachtete.“ (211) Auch in „Hymny nadziei“ arbeitet Włast an <strong>de</strong>r Erschaffung<br />

seiner Lebenslegen<strong>de</strong>:<br />

Derjenige, <strong>de</strong>r über seine Kindheit weinte, dass sie elend und stumpfsinnig, und er sich seines<br />

Glücks nicht bewusst, taub für die Freu<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Nestes war...<br />

Der wird sich wie<strong>de</strong>r als Kind bei seinen Eltern erblicken und wenn er will, die vergeu<strong>de</strong>te<br />

Vergangenheit nachholen.<br />

Und <strong>de</strong>rjenige, <strong>de</strong>r über seine Jugend weint, dass er, nach Glück jagend, in <strong>de</strong>n Sumpf gefallen ist<br />

und die Lilie seiner Seele befleckte…<br />

Der wird sich wie<strong>de</strong>r als Jugendlicher erblicken – in einer makellosen Ritterrüstung... und wird<br />

einen siegreichen Kampf mit <strong>de</strong>n Verführungen schlagen. (212) 111<br />

Im Mittelpunkt dieser Lebenslegen<strong>de</strong> 112 steht die Schuld. Im zitierten Fragment <strong>de</strong>r<br />

„Hymny“ ist es die Schuld eines undankbaren Kin<strong>de</strong>s <strong>de</strong>n Eltern gegenüber, die in<br />

Beziehung zu Komornickas früher Rebellion gegen die elterliche Macht in Beziehung<br />

110 Polnisch: „jedyny w swoim rodzaju, NIEZBĘDNY, (…) wyłączne i niepowtarzalne Arcydzieło (...).“<br />

111 Polnisch: „Wszystko nam się stanie jak, pragniemy, wszystko zrealizujemy! / Kto płakał nad swem<br />

dzieciństwem, że nędzne <strong>by</strong>ło i tępe, swych szczęśliwości nieświadome, na radości gniazda głuche... /<br />

Ten się znów dzieckiem u Rodziców zobaczy i odrobi, gdy zechce, przeszłość zmarnowaną. / I kto płacze<br />

nad młodością swoją, że goniąc szczęście, wpadł w bagno i zszargał lilię swej duszy... / Ten młodzieńcem<br />

znowu się ujrzy w nieskazitelnej rycerza zbroi... i stoczy bój zwycięski z pokusami.“<br />

112 Von ‚Legen<strong>de</strong>’ spricht Włast auch explizit. (208)<br />

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<strong>Copyright</strong> <strong>by</strong> <strong>Brigitta</strong> <strong>Helbig</strong>-<strong>Mischewski</strong> 2005 / www.helbig-<strong>mischewski</strong>.eu

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