Copyright by Brigitta Helbig-Mischewski - Helbig-mischewski.de
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<strong>Brigitta</strong> <strong>Helbig</strong>-<strong>Mischewski</strong>: Ein Mantel aus Sternenstaub, Nor<strong>de</strong>rstedt 2005<br />
Himmel aufleuchtet / Der Stern von Bethlehem / So dass mein betrübtes Herz /<br />
Erblüht.“ 89 (179) Der Text erscheint, zum Teil durch die eindimensionale semantische<br />
Ausrichtung auf Hoffnung und die Ausschaltung aller Zweifel, etwas naiv. Auf<br />
existenzielle Fragen gibt sich ‚Włast’ Antworten, die ihn leben und hoffen lassen. Dies<br />
ist ihm auch hier wichtiger als <strong>de</strong>r artifizielle Aspekt <strong>de</strong>s Textes.<br />
An<strong>de</strong>rs als in <strong>de</strong>r Lyrik vor 1907 tauchen in <strong>de</strong>r „Xięga“ nur selten Motive <strong>de</strong>r<br />
erotischen Liebe und <strong>de</strong>s damit verbun<strong>de</strong>nen Schuldkomplexes auf. Eine Ausnahme<br />
bil<strong>de</strong>t die Verserzählung „Czartołania i Seni. Romans anemiczny“ (Das<br />
Teufelsmädchen und <strong>de</strong>r Seni. Eine anämische Romanze, 310-329), welche – laut<br />
Aniela Komornicka (1964) – einen stark autobiographischen Charakter aufweist. Im<br />
Zentrum dieses Poems steht eine von sexuellen Kontakten ‚unbefleckte’<br />
Liebesbeziehung zwischen <strong>de</strong>m jungen, noch unerfahrenen Mann Seni und <strong>de</strong>r etwas<br />
älteren Czartołania, die sich selbst als sündhaft ansieht – darauf weist bereits ihr Name<br />
hin. Von seiner Reinheit fasziniert lehnt sie eine körperliche Liebe mit ihm ab, um ihn<br />
nicht zu ‚ver<strong>de</strong>rben’:<br />
Wir wer<strong>de</strong>n uns nicht in das Land <strong>de</strong>r Sün<strong>de</strong> begeben,<br />
O, du mein entzücken<strong>de</strong>r Elf!<br />
Dein Lächeln genügt mir!<br />
– Singen ihre Augen ohne Worte. (315)<br />
Die Liebe ist nur etwas wert<br />
Bis zur ersten, kaum merklichen<br />
Berührung <strong>de</strong>r Augen aus <strong>de</strong>r Ferne.<br />
Der Rest... befleckt.<br />
Der Rest... ist <strong>de</strong>s Teufels Werk. (325) 90<br />
Auch möchte sie seine Illusion von ihrer Reinheit und Göttlichkeit nicht zerstören.<br />
Die Sün<strong>de</strong>n ihres Lebens, die sie wie ‚Blei’ bedrücken, beichtet sie ihm zum Teil in<br />
89 Polnisch: „Aż w przejedyny, wigilijny wieczór, / Aż zamigoce na Niebie / Betlejemska Gwiazda / Aż<br />
zasmucone serce me / Zakwitnie.“<br />
90 Polnisch: „Nie pójdziem w krainy grzechu, / O, ty mój Elfie uroczy! / Dość mi twojego uśmiechu! /<br />
Śpiewają bez słów jej oczy.“ // „Miłość coś warta / do pierwszego ledwie z dala / Oczu zetknięcia. /<br />
Reszta... kala. / Reszta… pomysły czarta.“<br />
<strong>Copyright</strong> <strong>by</strong> <strong>Brigitta</strong> <strong>Helbig</strong>-<strong>Mischewski</strong><br />
<strong>Copyright</strong> <strong>by</strong> <strong>Brigitta</strong> <strong>Helbig</strong>-<strong>Mischewski</strong> 2005 / www.helbig-<strong>mischewski</strong>.eu