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Brigitta Helbig-Mischewski: Ein Mantel aus Sternenstaub, Norderstedt 2005
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bieten einen spannenden Stoff für weitere Untersuchungen.) An dieser Stelle erscheint
mir der Anschluss an Rupperts (2002) Schizophrenie-Konzept sinnvoll. Demnach
können über Generationen sorgfältig gehütete, dunkle Geheimnisse, die sich auf stark
schuldbehaftete Ereignisse bzw. Taten eines Familienmitglieds beziehen können, zum
Auslöser der Schizophrenie eines anderen Familienangehörigen, oft eines Nachfahren,
werden. Dies passiert vorzugsweise dann, wenn der ‚Täter’ die Verantwortung für
seine Schuld nicht übernimmt und die Familie ihn ebenfalls schont, oft auch
idealisiert. Kinder und Enkelkinder wachsen dann in der Atmosphäre eines
unfassbaren, unbenennbaren und undenkbaren Geheimnisses auf. Sind sie dazu noch
selber traumatisiert, wurden ihre Grenzen in der Kindheit missachtet, entwickeln sie
oft eine Übersensibilität, die sie sowohl zu besonderen künstlerischen Leistungen als
auch zu psychischem Leiden prädestiniert. Jemand, der die Aura eines solchen
Familiengeheimnisses stark verinnerlicht hat, tendiert dazu, die Schuld seiner
Vorfahren auf sich zu nehmen, um sie zu sühnen, und wird u.U. ‚wahnsinnig’:
Die Betroffenen versteigen sich u.U. dann so weit in ihren Wahn, dass sie Erfahrungen machen,
die bei ihnen ein hohes Evidenzgefühl erzeugen. Bei schwerer Schuld im Familiensystem steigern
sie sich z.B. leicht in Sühnevorstellungen hinein, von denen sie kaum noch abzubringen sind.
(Ruppert 2002, 283)
Oft versuchen Betroffene das Familiengeheimnis zu lüften, müssen aber dann in
vielen Familien mit den strengsten Sanktionen rechnen, zu denen der Ausschluss aus
der Familiengemeinschaft, aber auch die Einweisung in die Psychiatrie gehören
können.
Włast nimmt den Namen eines Vorfahren an, der schwere Schuld auf sich geladen, für
diese Schuld aber selbst gebüßt hat. Piotr Odmieniec Włast identifiziert sich nicht mit
dem sündigenden, sondern mit dem verwandelten, sühnenden Włast. Im Mittelpunkt
seiner Verwandlung steht das Phänomen der Schuld. Es ist zum einen der von mir
bereits ausführlich erläuterte Komplex persönlicher Schuld, der mit Komornickas
eigener Lebensgeschichte zusammenhängt. Es scheint aber auch in der
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