Copyright by Brigitta Helbig-Mischewski - Helbig-mischewski.de
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<strong>Brigitta</strong> <strong>Helbig</strong>-<strong>Mischewski</strong>: Ein Mantel aus Sternenstaub, Nor<strong>de</strong>rstedt 2005<br />
273<br />
Verführungsmetaphorik bei. Ein weiteres wichtiges, ebenfalls aus <strong>de</strong>m semantischen<br />
Bereich <strong>de</strong>s Kampfes entnommenes Ich-Äquivalent ist: „strzała złocista na pragnień<br />
cięciwie“ (gol<strong>de</strong>ner Pfeil am Bogen <strong>de</strong>s Verlangens). Das Ich ist abschussbereit, es<br />
vibriert und „brennt“ (gorze) vor Lust, seine Aktivität auf etwas zu richten, und sei es<br />
auf einen Kampf, doch es kennt sein Ziel nicht („ich suche ein Ziel... eine Taube im<br />
sonnigen Himmelsblau... / Beeren <strong>de</strong>s Glücks – auf <strong>de</strong>s Lebens fruchtlosem Granit – /<br />
o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Feind – auf hoffnungslosem Feld <strong>de</strong>s Mitleids...“). 24 Dieses Dilemma bringt<br />
das Ich mit <strong>de</strong>r ‚fa<strong>de</strong>n’ Stimmung <strong>de</strong>r Epoche in Zusammenhang, in <strong>de</strong>r sowohl die<br />
rationalistischen als auch die religiös-metaphysischen Welt<strong>de</strong>utungsmo<strong>de</strong>lle bankrott<br />
gegangen sind („Die Pforte zum Paradies ist geschlossen – und wenig gastfreundlich<br />
ist die Er<strong>de</strong>.“), 25<br />
in <strong>de</strong>r nicht einmal eine heidnische Revolte <strong>de</strong>nkbar ist. Die<br />
Jahrhun<strong>de</strong>rtwen<strong>de</strong> wird als eine Zeit <strong>de</strong>s Schlafs, <strong>de</strong>r Ohnmacht, <strong>de</strong>r Gleichgültigkeit<br />
imaginiert:<br />
Tag <strong>de</strong>r Zauber im Nebel <strong>de</strong>r Legen<strong>de</strong>. Ein neuer folgte nicht.<br />
Die Sterne sind erloschen, und keine Sonne in Sicht.<br />
Stille <strong>de</strong>r Gräber – Marktgeschrei. Die Propheten schweigen.<br />
Gott ist gestorben, doch kein Antichrist betritt die Er<strong>de</strong>.<br />
Der heidnische Wahn schläft in ewigen Ketten <strong>de</strong>s Nirwana,<br />
Der Geist verlor die schwarzen, verwegenen Flügel Luzifers... (...)<br />
Ich suche... träume... tue nichts, entbrenne, erbebe... Das Warten –<br />
fruchtlos, bewusst vergeblich – verschlingt<br />
Die Jugend – zerrt an <strong>de</strong>n Nerven... Verzweiflung schwillt,<br />
da Krösus Macht in Staub und Asche wird zerfallen... 26<br />
Nach <strong>de</strong>n dramatischen Zeilensprüngen <strong>de</strong>r letzten Strophe taucht zum Schluss das<br />
uns aus „Krzyk“ bekannte Motiv auf. Von <strong>de</strong>r titanischen Kraft <strong>de</strong>s Ichs bleibt<br />
24 Polnisch: „szukam celu... gołębia w słonecznych błękitach... / Jagód szczęścia – na Życia jałowych<br />
granitach – / lub Wroga – na Litości beznadziejnej niwie...“<br />
25 Polnisch: „Raju bramy zawarte – niegościnną ziemia.“<br />
26 Polnisch: „W mgle legendy dzień czarów. Nowy nie nastąpił. / Gwiazdy zgasły, a słońce nie zabłysło<br />
jeszcze – / Cisza grobów – targ bluźni. Milczą głosy wieszcze, / Bóg umarł, a Antychryst na ziemię nie<br />
wstąpił. / Szał pogański w Nirwany śpi wiecznym uścisku, / Duch stracił czarne, har<strong>de</strong> skrzydła<br />
Lucypera... // Szukam... marzę... próżnuję, płonę, drżę... Czekanie / Bezowocne, świadomie daremne,<br />
pożera / Młodość – i targa nerwy... Rozpacz tylko wzbiera, / Bo z Krezusa potęgi – garść prochu<br />
zostanie...“<br />
<strong>Copyright</strong> <strong>by</strong> <strong>Brigitta</strong> <strong>Helbig</strong>-<strong>Mischewski</strong><br />
<strong>Copyright</strong> <strong>by</strong> <strong>Brigitta</strong> <strong>Helbig</strong>-<strong>Mischewski</strong> 2005 / www.helbig-<strong>mischewski</strong>.eu