Copyright by Brigitta Helbig-Mischewski - Helbig-mischewski.de
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<strong>Brigitta</strong> <strong>Helbig</strong>-<strong>Mischewski</strong>: Ein Mantel aus Sternenstaub, Nor<strong>de</strong>rstedt 2005<br />
Zwei weitere Muttergedichte – „Dobry synek“ und „Mama“ – sind ästhetisch viel<br />
weniger aufwendig. Dieser Eindruck wird durch lautlich und semantisch banale Reime<br />
innerhalb eines simplen, regulären Musters vermittelt, aber auch durch ‚holprige’<br />
syntaktische Parallelismen, fehlen<strong>de</strong> artifizielle Bearbeitung jenseits abgegriffener<br />
Metaphorik und eine relativ infantil anmuten<strong>de</strong> ‚Geschichte’. Bei<strong>de</strong> Texte tragen<br />
keine Spuren <strong>de</strong>r Ambivalenz von „Szeremere“. Izabela Filipiak pointiert dies in<br />
ihrem Kommentar zu „Dobry synek“ (158 f.):<br />
(...) <strong>de</strong>r idiotische Optimismus und <strong>de</strong>r groteske Rhythmus übertönen nicht ganz die grausame<br />
Wahrheit – die Rechte <strong>de</strong>s Familienromans erwiesen sich als stärker, eine Befreiung von <strong>de</strong>r<br />
Mutter, im praktischen und psychologischen Sinne, als unmöglich. Nach diesem Gedicht<br />
erlöschen die Versuche, die Erlöserin aus <strong>de</strong>m utopischen Land <strong>de</strong>r Musen zu beschwören. Der<br />
Sohn wur<strong>de</strong> zum gehorsamen Idioten. (Filipiak 2000, 131) 34<br />
In „Dobry synek“, einem zehnstrophigen Achtsilbler mit einem betont regulären Vers-<br />
und Reimmuster, erfreut sich <strong>de</strong>r Sohn an <strong>de</strong>r Vorstellung, seiner Mutter mit einem<br />
tugendhaften, folgsamen Leben Freu<strong>de</strong> bereiten, sie mit Stolz erfüllen und selig<br />
machen zu können. Dabei wer<strong>de</strong>n sowohl in Bezug auf die Mutter als auch auf <strong>de</strong>n<br />
Sohn Diminutivformen angewandt, so z.B. ‚Flügelchen’ (skrzy<strong>de</strong>łka) o<strong>de</strong>r ‚kleiner<br />
Held’ (bohaterek). Dies klingt beinahe parodistisch, ist aber nicht als Parodie gedacht:<br />
Dass, seine Stirn segnend,<br />
Sie von Zuversicht erfüllt wur<strong>de</strong>,<br />
Und erfreut, dass er so gesund,<br />
sie Flügel an ihrem Haupt spürte.<br />
Dass – seine Stirn segnend,<br />
Sie sich dankbar und fröhlich erinnerte,<br />
<strong>de</strong>s Tages – an <strong>de</strong>m ihr kleines<br />
wun<strong>de</strong>rbares Heldchen geboren ward. (158) 35<br />
34 Polnisch: „(...) idiotyczny optymizm i grotestkowy rytm nie do końca zagłuszą okrutną prawdę – prawa<br />
romansu rodzinnego okazały się silniejsze, uwolnienie od matki – w sensie praktycznym i<br />
psychologicznym niemożliwe. Po tym wierszu pró<strong>by</strong> wywoływania Wybawicielki z utopijnej krainy Muz<br />
wygasną. Syn został posłusznym idiotą.“<br />
35 Polnisch: „Że, błogosławiąc mu czoło, / Sama nabrała otuchy, / I ciesząc się, że tak zdrowy, /<br />
Skrzy<strong>de</strong>łka czuje u głowy. // Że – błogosławiąc mu czoło, / Wspomina wdzięcznie, wesoło, / Dzień – w<br />
który zrodził się mały / Jej bohaterek wspaniały.“<br />
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<strong>Copyright</strong> <strong>by</strong> <strong>Brigitta</strong> <strong>Helbig</strong>-<strong>Mischewski</strong> 2005 / www.helbig-<strong>mischewski</strong>.eu