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Brigitta Helbig-Mischewski: Ein Mantel aus Sternenstaub, Norderstedt 2005
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Hinsicht, in ihrer unregelmäßigen Reimstruktur und in der Art der Metaphorisierung
an die so genannte ‚Peipersche Strophe’, 136 wie sie für Tadeusz Peiper (1891-1969),
den Theoretiker und Dichter der ‚Krakauer Avantgarde’, charakteristisch ist:
Unter den Füßen knirschte frischer Schnee wie Kekse.
Wie vorzügliche Kekse, die eine
Vornehme dünne junge Dame knabbert,
Die, duftend wie die Knospe einer Teerose,
Duftenden Tee trinkt,
In einem vornehmen Marmorsalon. 137
Mit diesem Bezug zur führenden Strömung der polnischen Lyrik der
Zwischenkriegszeit korrespondiert auch der Titel des Gedichts, der – anscheinend
nicht zufällig – dem Namen der zwischen 1931 und 1933 erscheinenden Avantgarde-
Zeitschrift „Linia“ (Nachfolge der „Zwrotnica“) gleicht. Włast, der immer um Zugang
zu den literarischen Zeitschriften seiner Zeit bemüht war und im Rahmen seiner
begrenzten Möglichkeiten die literarischen Entwicklungen mitverfolgte, hat sich
anscheinend mitunter von ihnen inspirieren lassen. Hier übernimmt er u.a. die für die
„Linia“-Poetik charakteristische „Einheit der poetischen Vision“ (Jaworski 1992,
112), aber auch die bevorzugte Verwendung der Poetik der Äquivalente
(metaphorische Bilder als Analogien zu Gefühlen). Ohne dass Erotik das Thema des
Gedichtes wäre, wird hier Sinnlichkeit synästhetisch inszeniert. Auch in dieser
Hinsicht drängt sich eine Analogie zur Lyrik der ‚Krakauer Avantgarde’ auf, deren
subversive Leidenschaftlichkeit von Jaworski (1992, 107) folgendermaßen
beschrieben wird: „Die erotische Faszination stellt sich trotz des Widerspruchs seitens
136 Vgl. Olschowsky 1979, 49: „Peipers Erfindung, die ‚aufblühende Komposition’ [bestand darin], ein
Element des eingangs gegebenen Satzes wiederholend aufzugreifen und um weitere Bestimmungen zu
ergänzen, woraus sich dann eine Kette von Periphrasen ergab.“ Vgl. auch Jaworski 1992, 109 und
Fleischer 1992, 205.
137 Polnisch: „Pod stopą chrupał świeży śnieg jak ciastka. / Jak wyśmienite ciastka które chrupie /
Wykwintnie chuda młoda dama, / Wonna jak herbacianej pąk róży, / I wonną pijąca herbatę, / W
wykwintnej marmurowej Sali.“
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