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Brigitta Helbig-Mischewski: Ein Mantel aus Sternenstaub, Norderstedt 2005
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10. Die Sehnsucht eines ‚Narren’ –
Xięga poezji idyllicznej
(Das Buch der idyllischen Poesie)
1917-1928
Diese kleine Welt leidet unter dem schwarzen Zeichen des
Zweifels... Schweig, du Unseliger! Roll’ dich zusammen und
erträume dir eine glücklichere. („Xięga…“288) 1
10.1. Der ‚kleine Versemacher’ und Prophet
Mit „Xięga poezji idyllicznej“, einem als Ganzes nie veröffentlichten, aber mit großer
graphischer Sorgfalt gestalteten und gebundenen, 500 Seiten umfassenden
Manuskript, 2 unternimmt Piotr Włast einen Versuch, die in „Ból fatalny“ inszenierte
dramatische Trennung zwischen Literatur und Leben, Literatur und dem schreibenden
Ich, letztlich auch zwischen Kultur und Natur, Ich und Gott zu überwinden. Das
Schreiben des verwandelten, 3
‚gestorbenen’ und ‚wiedergeborenen’ Autors ist kein
aggressiver Akt des immer neuen Aufschneidens der alten Wunde mehr. Ganz im
Gegenteil, mit diesem Schreiben soll die Wunde, eines der Hauptmotive der Lyrik
Komornickas, das Signum der symbolischen Vertreibung aus dem Paradies,
1 Alle Seitenangaben beziehen sich auf das Manuskript der „Xięga…“, Literaturmuseum in Warschau,
Signatur 364. Polnisch: „Pod czarnym znakiem wątpienia cierpi ten światek… / Milcz, nieszczęśliwy!
Skul się i wymarz szczęśliwszy“.
2 Bis zum heutigen Tag wurden nur einige Texte der von Pigoń (1964) als ‚traurige Ruinzeugnisse’
abqualifizierten „Xięga“ veröffentlicht (vor allem in: Janion 1982, Podraza-Kwiatkowska 1996). Das
Manuskript wurde noch in der Zwischenkriegszeit vom Autor dem Pfarrer der Grabower
Kirchengemeinde Władysław Kucharczuk übergeben - die Mutter, der das Exemplar gehören sollte, lebte
seit 1928 nicht mehr.
3 Der vollständige männliche Name Komornickas lautet Piotr Odmieniec Włast. ‚Odmieniec’ lässt sich
sowohl als ‚Sonderling’ wie auch als ‚der Verwandelte’ übersetzen.
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