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von Kindern und Jugendlichen kamen hinzu. 439 Am Ende dieser<br />

Periode hatten sich alle Heime zu differenzierten Jugendhilfeeinrichtungen<br />

mit einem vielfältigen Angebot für Kinder, Jugendliche<br />

und Familien entwickelt.<br />

In Bremerhaven nahm das Heim Hohewurth nach Bezug seines<br />

Neubaus in der Stadt Bremerhaven und seiner Umbenennung<br />

in Helene Kaisen Haus im Jahr 1979 eine zu den stadtbremischen<br />

Heimen vergleichbare Entwicklung. Gebaut hatte<br />

man vier Häuser mit Platz für je 12 Kinder und – das war neu –<br />

auch Jugendliche. Verschiedene Altersgruppen und Mädchen<br />

und Jungen lebten zusammen in der Gruppe. Das Heim blieb<br />

auch weiterhin, als einziges im Land Bremen, in Trägerschaft<br />

der Kommune.<br />

Vermehrte Unterbringungen außerhalb<br />

Bremens<br />

Die allgemeinen Reformbewegungen in Jugendhilfe und Heimerziehung<br />

gaben neben den Jugendwohngemeinschaften auch<br />

Kleinheimen enormen Auftrieb. 440 Eine neue Generation von<br />

Sozialpädagog/innen und Sozialarbeiter/innen suchte nach<br />

einer pädagogischen Alternative und sinnstiftenden Aufgabe<br />

außerhalb hierarchischer Strukturen. Zumeist in stadtnahen<br />

ländlichen Gebieten angesiedelt, entstanden Heime mit selten<br />

mehr als zehn Plätzen, die als Lebensgemeinschaften zwischen<br />

dem Betreiberpaar und den Kindern und Jugendlichen<br />

organisiert waren. Viele Bremer Fachkräfte in den Jugendämtern<br />

betrachteten sie schon bald als ideale Lebensorte<br />

insbesondere für jüngere Kinder sowie größere Geschwistergruppen<br />

und belegten diese gezielt. Diese Praxis führte zu<br />

einer deutlichen Zunahme auswärtiger Unterbringungen, die<br />

noch anstieg, weil spätestens nach den diversen Heimschließungen<br />

und den Platzzahlreduzierungen in den tradierten Heimen<br />

ein allgemeiner Mangel an Heimplätzen existierte. Das<br />

galt insbesondere für den amtlicherseits konstatierten Bedarf<br />

an Heimen im Land Bremen mit internen Beschulungs- und<br />

Berufsausbildungsmöglichkeiten sowie für die Aufnahme stark<br />

gefährdeter und verwahrloster Jugendlicher.<br />

Vor diesem Hintergrund übertraf die Anzahl der Kinder und<br />

Jugendlichen, die auswärts untergebracht waren und die jährlich<br />

neu hinzu kamen, bereits 1977 die der in Bremen untergebrachten<br />

und lebenden Heimkinder. 441 Dabei blieb es auch, als<br />

Mitte der 1980er Jahre der Ausbau Sozialpädagogischer Familienhilfen<br />

und anderer ambulanter Hilfen einsetzte, wodurch der<br />

Heimplatzbedarf insgesamt sank. Noch 1986 lebten 55 Prozent<br />

aller von der Stadt Bremen in Heimen untergebrachten Kinder<br />

in auswärtigen Heimen. 442 Diese Problematik setzt sich – trotz<br />

mehrfacher fachpolitischer Reformanstrengungen – bis in die<br />

Gegenwart fort.<br />

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