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Anmerkungen zu Kapitel 1: Über diese Dokumentation<br />

1 Wensierski, Peter: Schläge im Namen des Herrn. Die verdrängte Geschichte<br />

der Heimkinder in der Bundesrepublik. München 2006. Das Buch wurde<br />

2008 mit dem Medienpreis der Arbeitsgemeinschaft für Jugendhilfe Bonn<br />

ausgezeichnet.<br />

2 Die Bezeichnung »ehemalige Heimkinder« umfasst eine heterogene Gruppe<br />

von Menschen, die in ihrem Leben in das System der öffentlichen Erziehung<br />

gerieten. Er wird völlig wertfrei und im Folgenden austauschbar mit der<br />

Bezeichnung »Ehemalige« verwendet.<br />

3 Unter anderem fand in Hessen eine größere Arbeitstagung statt und die<br />

Landtage in Niedersachsen und Schleswig-Holstein beschäftigten sich mit<br />

der Thematik. Zudem begannen einzelne Träger oder Institutionen mit der<br />

Aufarbeitung ihrer Geschichte.<br />

4 Das Gremium tagte unter Beteiligung von Vertretern ehemaliger Heimkinder,<br />

der Heimträger, der Bundesarbeitsgemeinschaft für Wohlfahrtspflege<br />

(BaGfW), der Kirchen, der Vormundschafts- und Familiengerichte, der Kinderund<br />

Jugendhilfeverbände, Vertretern von sozialgeschichtlich und sozialpädagogisch<br />

ausgewiesenen Forschungseinrichtungen, Vertretern der Ministerien<br />

des Bundes und der Länder sowie weiteren Mitgliedern aus kommunalen<br />

Spitzenverbänden, der Wissenschaft und der Wirtschaft.<br />

5 Neben diesen beiden wurde eine dritte Expertise zum Umgang mit Trauma tisierungen<br />

erstellt. Die Expertisen ebenso wie der Zwischen- und der<br />

Abschlussbericht des RTH können kostenfrei aus dem Internet herunter<br />

geladen werden (www.rundertisch-heimerziehung.de/downloads.htm).<br />

Im Rahmen der vorliegenden Studie wird auf den Zwischen- sowie den<br />

Abschlussbericht des RTH und die Expertisen zu den rechtlichen und pädagogischen<br />

Rahmenbedingungen zurückgegriffen.<br />

6 Die Vertreter der Betroffenenverbände stimmten dem Gesamtergebnis zu,<br />

äußerten aber auch erhebliche Kritik an der Höhe des empfohlenen Finanzvolumens<br />

für Wiedergutmachungsleistungen. Vgl. hierzu: Kappeler, Manfred:<br />

Der Runde Tisch Heimerziehung. Ein kritischer Kommentar. In: Soziale Arbeit,<br />

Heft 3, 2011, S. 86 – 95.<br />

7 Fachpolitisch beteiligte sich das Land Bremen an der Entwicklung von<br />

Empfehlungen des Runden Tisches über die hergestellten Arbeitszusammenhänge<br />

der Länder. Am 20.12.2011 beschloss der Senat schließlich die finanzielle<br />

Beteilung des Landes Bremen am einzurichtenden Folgenbeseitigungsfonds<br />

des Bundes, der Länder und der Kirchen.<br />

8 Der Weser Kurier (WK) berichte am 03.05.2009. Die Aufrufe erfolgten im WK<br />

am 08.05.2009 und am 20.07.2009 sowie in der Bremer Ausgabe der Bildzeitung<br />

vom 13.01.2010. Die Nordseezeitung (NZ) berichtete am 1.03.2010.<br />

Zur Meldung angehalten wurden Personen, die als Kinder und Jugendliche<br />

durch die Jugendämter Bremen und Bremerhaven und das Landesjugendamt<br />

Bremen in Heimen untergebracht wurden oder in bremischen<br />

Heimen gelebt hatten. Neben ehemaligen Heimkindern wurden auch<br />

ehemalige Mitarbeiter aus Bremer und Bremerhavener Heimen sowie den<br />

beteiligten Ämtern als weitere Zeitzeugen aufgerufen. Ihre Erinnerungen<br />

fließen in den Bericht über die institutionellen Entwicklungen ein.<br />

9 Auch die Erfahrungen von Ehemaligen aus Pflegefamilien und im Rahmen<br />

der öffentlichen Erziehung in Arbeitsstätten untergebrachter Zöglinge<br />

wurden berücksichtigt.<br />

10 Die Dokumentation wurde mit wissenschaftlichen Methoden und Standards<br />

durchgeführt. Mit Blick auf die Zielsetzung und Adressatengruppe wurde<br />

aber auf eine ausführliche Darlegung des Forschungsstandes und eine tiefergehende<br />

theoretische Einbettung verzichtet.<br />

11 Mit der Aufarbeitung dieser Dokumentation waren bis August 2010 Prof. Dr.<br />

Jürgen Blandow und der Verfasser beauftragt, nach dem Ausscheiden von<br />

Jürgen Blandow aus gesundheitlichen Gründen, der Verfasser allein. Ohne<br />

die dem Projekt zur Verfügung gestellten Materialen und Vorarbeiten von<br />

Jürgen Blandow hätte die Dokumentation im verfügbaren Zeitraum nicht<br />

entstehen können.<br />

12 Größere Teile des Bestandes für die Jahre 1956 bis 1975 sind noch nicht<br />

systematisch erfasst und gemäß Auskunft der zuständigen Archivarin zudem<br />

zum Thema Jugendhilfe unergiebig.<br />

13 Zur Verfügung stand für die stadtbremische Jugendhilfe und Heimerziehung<br />

eine umfangreiche Sammlung von Jürgen Blandow. Für Bremerhaven<br />

standen Materialien von Guido Osterndorff und Friedemann Schindler zur<br />

Verfügung. Die drei Sammlungen enthalten Dokumente zur institutionellen<br />

Entwicklung, etwa Jahresberichte der Jugendämter, Konzeptionspapiere und<br />

statistische Angaben, Skizzen zur Entwicklung einzelner Heime und zur<br />

konkreten Durchführungspraxis der Heimerziehung, Presseartikel und Selbstdarstellungen<br />

einzelner Heime.<br />

14 Zum Archiv des Vereins Ellener Hof konnte kein Zugang gefunden werden.<br />

15 Eine Einsicht und Auswertung durch die Projektgruppe war nicht geplant und<br />

wurde, schon aus Datenschutzgründen, nicht vollzogen.<br />

16 Archiviert sind nur noch Einzelfallakten ab dem Geburtsjahrgang 1959.<br />

17 Gefunden wurde einige Aufnahme- und Entlassungsbücher beziehungsweise<br />

Karteikarten mit rudimentären Informationen zu den Kindern (Alten Eichen,<br />

St. Petri, St. Theresienhaus, Verein Bremer Säuglingsheime) und in zwei<br />

Archiven (St. Petri, Dorotheenheim/Friedehorst) auch eine komplette Sammlung<br />

von heiminternen Niederschriften zu einzelnen Kindern.<br />

18 70 Gesprächspartner entsprechen weniger als einem Promille jener, die in<br />

den drei Jahrzehnten in Bremer Heimen lebten oder von Bremer Behörden in<br />

auswärtigen Heimen untergebracht wurden. Auch wenn die Zahl kein Argument<br />

gegen die Erfahrungsberichte und ihre Gültigkeit darstellt, ist die<br />

Repräsentativität eingeschränkt. Die Berichte können verständlicherweise<br />

kein vollständiges Bild über Erlebnisse, Schicksale und Formen der Verarbeitung<br />

des Erlebten bieten.<br />

19 Der Begriff »Jugendhilfekarriere« wird in der wissenschaftlichen Literatur<br />

benutzt und meint die Abfolge verschiedener Maßnahmen der Jugendhilfe<br />

im zeitlichen Verlauf des Lebensweges einer Person.<br />

Anmerkungen zu Kapitel 2: Die allgemeinen Rahmenbedingungen<br />

20 Mielenz, Ingrid: Pädagogik. In: Kreft, Dieter/Mielenz, Ingrid (Hg.): Wörterbuch<br />

Soziale Arbeit. Aufgaben, Praxisfelder, Begriffe und Methoden der<br />

Sozialarbeit und Sozialpädagogik. Weinheim, Basel 1996 4 , S. 424.<br />

21 Zu diesen Begriffen im Kontext der Sozialen Arbeit: Sachße, Christoph/Tennstedt,<br />

Friedrich: Geschichte der Armenfürsorge in Deutschland. Band 2:<br />

Fürsorge und Wohlfahrtspflege 1871 – 1929. Stuttgart 1988.<br />

22 Bei den hier und später kursiv gesetzten Ausdrücken und Begriffen handelt<br />

es sich um zeitgenössische Formulierungen aus dem Beobachtungszeitraum.<br />

Aus heutiger Sicht sind sie häufig mit negativen Wertungen<br />

verbunden, weshalb sie als zeitgenössische Begriffe gekennzeichnet sind.<br />

23 Detlev Peukert sieht in der Strafrechtspflege die »Geburtsurkunde der<br />

modernen Jugendfürsorgeerziehung« (Peukert, Detlev J.K.: Grenzen der<br />

Sozialdisziplinierung. Aufstieg und Krise der deutschen Jugendfürsorge von<br />

1878 bis 1932. Köln 1986, S. 68).<br />

24 Für die Durchführung und Umsetzung der Zwangserziehung waren seit<br />

dem RJWG organisatorisch die Landesbehörden zuständig (siehe Kapitel<br />

2.2).<br />

25 Diese Begriffe werden beispielsweise in einem Buch des Jugendamtsmanns<br />

im Städtischen Jugendamt München Karl Haimer angewendet (Ders.:<br />

Zur pädagogischen Theorie und Praxis der öffentlichen und privaten Erziehungsfürsorge.<br />

Diessen 1930).<br />

26 Der Begriff stammt von dem Jugendpsychiater Hermann Stutte, eines<br />

Hauptvertreters des psychiatrischen Denkens in der Jugendhilfe im Nationalsozialismus<br />

und in der Nachkriegszeit.<br />

27 Vgl. hierzu: Peukert, Grenzen der Sozialdisziplinierung. Auch wenn ein<br />

Ausschluss der »nicht mehr Erreichbaren« von Leistungen der Jugendhilfe<br />

heutzutage nicht mehr denkbar ist, wird die Frage nach wirksamen<br />

Maßnahmen für Jugendliche, die durch alle Raster der Jugendhilfe fallen,<br />

bis in die Gegenwart hinein diskutiert.<br />

28 Wer zur letzten Gruppe gehörte, wurde in Block E eingewiesen, von dem<br />

aus es an die Front und damit in den Tod ging. Die noch Besserungsfähigen<br />

sortierte man in Abstufungen in die Blöcke A bis D. Vgl. Peukert, Delev J.K.:<br />

Arbeitslager und Jugend-KZ: die »Behandlung Gemeinschaftsfremder« im<br />

Dritten Reich. In: Peukert, Detlev .J.K./Reulecke, Jürgen (Hg.): Die Reihen<br />

fest geschlossen. Wuppertal 1981, S. 413 – 434.

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