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Anmerkungen zu Kapitel 3:<br />

Die Praxis der Heimerziehung: Erfahrungen ehemaliger<br />

Heimkinder<br />

102 Die Darstellung der Lebensläufe erfolgte in Abstimmung mit den<br />

Gesprächspartnern.<br />

103 Der Weser Kurier (WK) berichte am 03.05.2009. Die Aufrufe erfolgten im WK<br />

am 08.05.2009 und am 20.07.2009 sowie in der Bremer Ausgabe der Bildzeitung<br />

vom 13.01.2010. Die Nordseezeitung (NZ) berichtete am 01.03.2010.<br />

104 Als Zeitzeugen ebenfalls aufgerufen wurden ehemalige Mitarbeiter aus den<br />

Heimen sowie den beteiligten Ämtern. Insgesamt meldeten sich neun<br />

Mitarbeiter, die als Heimleiter, Erzieher oder im Landes jugendamt tätig<br />

gewesen waren.<br />

105 Sieben Anrufern genügte ein Telefonat für ihren Bericht. Fünf weiteren<br />

Personen reichten die Auskünfte, die sie über die Hotline erhielten.<br />

Vier Personen wünschten von vornherein keine weitere Kontaktaufnahme,<br />

sodass es bei den übermittelten Informationen der Erstmeldung blieb. Drei<br />

weitere Anrufer zogen nach der ersten Kontaktaufnahme ihre Bereitschaft<br />

für ein Gespräch zurück. Obwohl hier keine längeren Gespräche geführt<br />

wurden, flossen die beim ersten Kontakt gegebenen allgemeinen Daten in<br />

die Auswertung mit ein. Das erklärt die zum Teil abweichenden Fallzahlen.<br />

Eine Person, mit der ein ausführliches Gespräch geführt wurde, bat ausdrücklich<br />

darum, den Inhalt nicht in die Dokumentation einfließen zu lassen.<br />

106 Kuhlmann, So erzieht man keine Menschen, S. 36.<br />

107 Auch diesen Personen wurde ein Gespräch angeboten und in allen Fällen<br />

auch angenommen.<br />

108 Die gewünschte konkrete Unterstützung, sowohl bei der Beschaffung von<br />

Informationen wie auch nach Unterstützung bei der Aufarbeitung durch<br />

Therapie oder Ähnliches, konnte leider nur selten erfüllt werden. Für die<br />

Informationsbeschaffung wäre in den meisten Fällen der auch oft<br />

gewünschte Einblick in die Jugendamts- und Heimakten erforderlich<br />

gewesen. Die besonders wichtigen Jugendamtsakten standen aber nur<br />

noch für Geburtsjahrgänge nach 1959 zur Verfügung. Leichter war es,<br />

Kontakte zu ehemaligen Heimen herzustellen.<br />

Im Einzelfall konnte auch ein Beitrag zur Lösung eines konkreten Problems<br />

geleistet werden. Erwähnt sei, dass die Mehrheit der Gesprächspartner die<br />

Möglichkeit, einer neutralen Person ihre Geschichte erzählen zu können,<br />

bereits als Unterstützung bei der Bearbeitung ihrer oft schrecklichen Erfahrungen<br />

erlebten. Einige Gesprächspartner konnten dies in der vom Projekt<br />

angeboten Selbsterfahrungsgruppe vertiefen, obwohl nur wenige dieses<br />

Angebot annahmen.<br />

109 Die Namen vieler der nachfolgend benannten Heime wechselten im Laufe<br />

der Berichtsperiode 1945 bis 1975 teilweise sogar mehrfach. Im Text<br />

werden die in den 1950er Jahren gebräuchlichen Namen benutzt.<br />

110 Die verhältnismäßig hohe Zahl von Berichten zu diesem Heim geht auf die<br />

direkte Ansprache von ehemaligen Bewohnern im Rahmen von Ehemaligentreffen<br />

des Heims zurück.<br />

111 Um Wiederholungen zu vermeiden, sind in den Darstellungen in diesem<br />

Kapitel jene vier Gesprächspartner ausgespart, deren Lebensgeschichte<br />

insgesamt im Kapitel 3.4 geschildert wird.<br />

112 Kinderheime und Waisenhäuser hatten aus Kostengründen zum Teil den<br />

Auftrag, Kinder so bald und so oft wie möglich in eine Pflege familie zu<br />

vermitteln.<br />

113 Begriff und Theorie der »totalen Institution« wurde von dem amerikanischen<br />

Soziologen Erving Goffman geprägt (Goffman, Erving: Asyle.<br />

Über die soziale Situation psychiatrischer Patienten und anderer Insassen.<br />

Frankfurt a.M. 1971). Die wesentlichen Elemente und Eigenschaften<br />

»totaler Institutionen« werden in Kapitel 3.3.10 erläutert.<br />

114 RTH, Zwischenbericht, S. 22f.<br />

115 Goffman, Asyle.<br />

116 Zu diesem Thema hat Manfred Kappeler jüngst eine Studie vorgelegt:<br />

Kappeler, Manfred: Anvertraut und ausgeliefert. Sexuelle Gewalt in pädagogischen<br />

Einrichtungen. Berlin 2011.<br />

117 RTH, Abschlussbericht, S. 19. Der Abschlussbericht hält sich mit einem<br />

Vorschlag zu einer von vielen Betroffenen geforderten Lösung von Fragen<br />

von Anerkennung und Entschädigungen zurück. Der genannte Grund liegt<br />

darin, dass die Bundesregierung im April 2010 einen weiteren Runden Tisch<br />

zur Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs in Institutionen einrichtete.<br />

Die dem RTH geschilderten Erfahrungen der Betroffenen aus der Heimerziehung<br />

sollen in eine allgemeine Lösung einfließen.<br />

118 Das Thema der sexuellen Gewalt wurde sowohl im Zwischen- als auch im<br />

Abschlussbericht des RTH bearbeitet und bewertet (RTH, Zwischenbericht,<br />

S. 12; RTH, Abschlussbericht S. 18f.). Zu den Eigenschaften »totaler Institutionen«<br />

siehe Kapitel 3.3.10.<br />

119 Die Schutzaufsicht entspricht dem, was seit 1961 als Erziehungsbeistandschaft<br />

bezeichnet wird. Es handelt sich um die Unterstützung der Personensorgeberechtigten<br />

bei der Ausübung der Personensorge.<br />

120 Das Kinderheim der Wollkämmerei, das Pförtnerhaus im Heim Am Fuchsberg,<br />

die Familienkinderheime und Kleinheime in Bremen und Bremerhaven.<br />

121 Es muss ausdrücklich darauf verwiesen werden, dass es auch geglückte Unterbringungen<br />

in Pflegefamilien gab. Hierfür spricht, dass einige Gesprächspartner<br />

von Geschwistern berichteten, die in ihrer Pflegefamilie einen<br />

dauerhaften Lebensort gefunden hatten. Auch einer unserer Gesprächspartner<br />

(T5), das von seiner Mutter auf dem Hauptbahnhof als Säugling<br />

zurück gelassene Kind, berichtete von einem insgesamt sehr befriedigend<br />

verlaufenden Pflegeverhältnis.<br />

122 Hierbei handelte es sich um zwei geschlossene Mädchenheime.<br />

123 Bei dem in Hannover angesiedelten Stephansstift handelt es sich um eine<br />

evangelische Großanstalt mit seinerzeit vier Abteilungen für insgesamt<br />

rund 300 schulentlassene Jungen in und um Hannover. Der Gesprächspartner<br />

berichtet zunächst vom Aufnahmeheim Rittergut Kronsberg, mit<br />

90 Plätzen, dann vermutlich vom Außenheim Großmoor im Kreis Celle mit<br />

30 Plätzen zur »Vorbereitung und Arbeitsertüchtigung für späteren Einsatz<br />

in der Landwirtschaft« (Angaben nach: Allgemeiner Fürsorgeerziehungstag<br />

(AFET) (Hg.): Verzeichnis der Erziehungsheime und Sondereinrichtungen<br />

für Minderjährige in der Bundesrepublik Deutschland einschließlich Berlin<br />

(West). Hannover 19647).<br />

124 Auch dieses bei Diepholz gelegene evangelische Erziehungsheim für<br />

Jungen, im Verband der Anstalt Bethel, war für Jungen nach der Schulentlassung<br />

vorgesehen. Es verfügte über verschiedene offene, halboffene und<br />

geschlossene Häuser und war auf die Arbeitserziehung ausgerichtet.<br />

Beschäftigt und teilweise ausgebildet wurden die Jugendliche mit Arbeiten<br />

im Moor – Torfstechen und Transport – sowie in anstaltseigenen Werkstätten.<br />

125 Beim »Waisenstift Varel« handelt es sich um eine 1671 gegründete Waisenhausstiftung<br />

mit evangelischer Ausrichtung. Zur Zeit der Unterbringung des<br />

Jungen war es ein Heim mit 40 Plätzen für Jungen und Mädchen zwischen<br />

sechs und 15 Jahren (Angaben nach: Allgemeiner Fürsorgeerziehungstag<br />

(AFET) (Hg.): Verzeichnis der Erziehungsheime und Sondereinrichtungen<br />

für Minderjährige in der Bundesrepublik Deutschland einschließlich Berlin<br />

(West). Hannover 1968).<br />

126 Dieses Heim stand unter Regie des Bremer Sozialamts.<br />

Anmerkungen zu Kapitel 4:<br />

Die Praxis der Heimerziehung: Die institutionelle Perspektive<br />

127 Die Grundlage der allgemeinen Ausführungen bildeten Gesamtdarstellungen<br />

der Nachkriegszeit: Bremen: Barfuß, Karl Marten/Müller,<br />

Hartmut/Tilgner, Daniel (Hg): Geschichte der Freien Hansestadt Bremen<br />

von 1945 bis 2005, Bd. 1: 1945 – 1969, Bremen 2008; Scheper, Burchard:<br />

Die jüngere Geschichte der Stadt Bremerhaven. Bremerhaven 1977,<br />

S. 343 – 467; Magistrat der Stadt Bremerhaven (Hg.): Bremerhaven – 5 Jahre<br />

Aufbauarbeit. Bremerhaven 1965.<br />

128 Die Stadt Bremerhaven gehörte zu dieser Zeit zum Kreis Wesermünde.<br />

Ihre Eingliederung in das Land Bremen erfolgte 1947.<br />

129 Ein Schlaglicht auf ihre Situation wirft eine Erhebung unter 51.000 Schülern<br />

im Alter zwischen sechs und 20 Jahren aus dem Jahr 1946. Demnach<br />

waren 31,4 Prozent von ihnen ausgebombt, 7,7 Prozent Flüchtlingskinder,<br />

42,7 Prozent hatten nur noch einen Elternteil.<br />

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