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IMMOFINANZ AG Geschäftsbericht 2012/2013 - Buwog

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76 Konzernlagebericht – FinanzmärkteMit der Liquiditätsoffensive wollte die EZB eine Kreditklemme im Euroraum verhindern. Ein guter Teil dieser Milliardenliquiditätfloss jedoch wieder an die EZB zurück und die Übernachteinlagen erreichten Mitte <strong>2012</strong> ein Rekordhoch vonüber EUR 800 Mrd. Als daraufhin der Zins für Übernachteinlagen der Banken bei der EZB im Juli <strong>2012</strong> um 25 Basispunkte(bp) von 0,25% auf 0,00% gesenkt wurde, bestand für die Institute kein Anreiz mehr, überschüssige Milliarden kurzfristigbei der Notenbank zu parken. Die Maßnahme zeigte Erfolg, binnen weniger Tage sanken die Übernachteinlagen aufweniger als die Hälfte, nämlich auf rund EUR 325 Mrd. Der Abwärtstrend setzte sich infolgedessen, wenn auch wenigerrasant, fort und die Einlagen betrugen am Ende des Berichtszeitraums Ende April <strong>2013</strong> „nur“ noch ca. EUR 100 Mrd.Anfang <strong>2013</strong> machten Banken nach einem Jahr von der Möglichkeit Gebrauch, diese langfristig gewährten Kredite vonrund einer Billion Euro vorzeitig zurückzuzahlen.ÜbernachteinlagenQuelle: Europäische Zentralbank900.000Werte in MEUR800.000700.000600.000EZB-Übernachteinlagen500.000400.000300.000200.000100.000Mai November Mai November Mai November Mai November Mai NovemberMai20082009 2010 2011 <strong>2012</strong> <strong>2013</strong>Die Europäische Zentralbank entscheidet genau genommen nicht nur über einen, sondern über drei Leitzinssätze fürden Euroraum. Der wichtigste Leitzins ist der oben angeführte Hauptrefinanzierungssatz, zu dem sich Geschäftsbankeneinen Kredit mit einwöchiger Laufzeit bei der EZB leihen können. Änderungen dieses Satzes wirken sich meistdirekt auf die Zinsen am Geld- und Kapitalmarkt aus. Wenn die Banken ganz kurzfristig Geld benötigen, greift derSpitzenrefinanzierungssatz, der in der Regel einen Prozentpunkt über dem Hauptrefinanzierungssatz liegt. DieseKredite weisen eine Laufzeit von einem Tag auf. Haben Banken die Möglichkeit, einen Überschuss bis zum nächstenGeschäftstag bei der EZB einzulagern, greift der Einlagefazilitätssatz. Je niedriger dieser Zinssatz ist, desto geringerist der Anreiz für die Banken, Geld bei der EZB zu parken, und desto wahrscheinlicher ist es, dass sie es verleihen unddas Geld somit auch in die Realwirtschaft fließt.Der 3-Monats-EURIBOR (3-M-EURIBOR), der für die meisten variablen Finanzierungen relevante Referenzsatz,zeigte eine ähnliche Entwicklung wie der Leitzins. Er fiel vom Höchststand im Oktober 2008 (5,39%) im Juli 2009erstmals unter 1,00% und damit auch unter den EZB-Leitzins. Ende März 2010 sank er auf den historischen Tiefststandvon 0,63%. In Folge stieg der 3-Monats-EURIBOR stetig an, bis er Mitte Oktober 2010 die Leitzins-„Hürde“von 1,00% erreichte und mit einem Abstand von 20 Basispunkten zum Leitzins am Ende des 1. Quartals 2011 erstmalsseit der Finanzkrise eine Entwicklung in Richtung „Normalisierung“ des Markts anzeigte. Die erwartete Zinssenkungvorwegnehmend begann Mitte Oktober 2011 die Talfahrt des EURIBOR, die sich bis zum Ende des Berichtszeitraumsund auch danach fortsetzte. Ende Februar <strong>2012</strong> durchbrach der EURIBOR wieder die Leitzins-„Hürde“ undnotierte fortan tiefer als dieser, selbst nach der historischen Leitzinssenkung im Mai <strong>2013</strong> blieb der EURIBOR unterdem EZB-Leitzins.

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