Unsere 78. Auktion
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gemälde · aquarelle · zeichnungen<br />
4<br />
1<br />
CRANACH, LUCAS DER ÄLTERE<br />
UND WERKSTATT<br />
Verkündigung an Joachim<br />
(Kronach 1472-1553 Weimar) Öl/Holz, parkettiert.<br />
29,5 x 50 cm. - Laut Dr. Michael Hofbauer handelt<br />
es sich um ein Werk aus der Zeit um 1508 - 1510:<br />
„Abweichend von anderen Werken aus diesem<br />
Schaffenszeitraum zeigt das Infrarotreflektogramm<br />
keine eindeutig zu identifizierende<br />
Unterzeichnung. Lediglich punktuell lassen sich<br />
an Pentimenten wie an den Fingern der betend<br />
erhobenen Hand Unterzeichnungsspuren feststellen.<br />
Es kann deshalb vermutet werden, dass<br />
als Zeichenmedium keine rußhaltige Lösung<br />
verwendet wurde, die sich erfahrungsgemäß gut<br />
detektieren lässt, sondern ein anderes Zeichenmedium<br />
wie z.B. Sepia- oder Gallustinte. Nach<br />
älterer Deutung wurde der Hl. Wendelin vermutet.<br />
Die Geschichte von Joachim und Anna findet sich<br />
im Protoevangelium des Jakobus. Danach war<br />
Joachim der fromme und reiche Mann Annas, die<br />
als unfruchtbar galt. Ein Engel verkündet Joachim<br />
und Anna jeweils die bevorstehende Geburt<br />
ihrer Tochter Maria, der späteren Mutter Jesu. Im<br />
Werkverzeichnis Corpus Cranach wird das Werk<br />
unter der Nummer CC-BNT-010-002 mit dem<br />
Hinweis: W1 (Werkstatt Lucas Cranach I) geführt.<br />
Die Tafel war ursprünglich größer und ist offensichtlich<br />
als Fragment eines Altars erhalten.<br />
Bereits 1933 wurde die Tafel zurecht als Predella<br />
eines kleinen Altares gedeutet. Bei Helbing 1911<br />
ist ihr Format mit 38,5 x 50 cm angegeben, die<br />
Abbildung im Katalog zeigt dementsprechend<br />
oben mehr Wolkenhimmel als bei der Versteigerung<br />
1933, bei der das Format nur noch 29 x 50 cm<br />
betrug. Bei Helbing wurde die Tafel 1911 als Werk<br />
Cranachs d. Ä., bei der Dorotheum-<strong>Auktion</strong> 1933<br />
dann als Cranach d. J. angeboten. Gleichzeitig<br />
wurde auf eine Expertise von Gustav Glück hingewiesen,<br />
der darin die Tafel als Werk Lukas<br />
Cranachs des Älteren bezeichnet haben soll.“<br />
¥ 50.000.-<br />
1<br />
2<br />
TINTORETTO, JACOPO -<br />
UMKREIS<br />
Die Heilige Familie mit dem Johannesknaben<br />
Venedig, um 1600. Öl / Holz, parkettiert.<br />
40 x 52 cm; ungerahmt. - Randmängel, Kratzspur.<br />
¥ 1.500.-<br />
3<br />
VOS, MARTEN DE -<br />
NACHFOLGER<br />
Die Heilige Sippe<br />
(Antwerpen 1532-1603 ebd.) Dargestellt ist die<br />
Familie der heiligen Anna; als Zentrum Anna, die<br />
Muttergottes Maria mit dem Jesuskind, der<br />
Johannesknabe mit seinem Symbol dem Lamm,<br />
seitlich wohl Joachim, links zu sehen sind Elisabeth<br />
mit dem Johanneskind und Zacharias,<br />
darüber Simeon, Maria mit dem Kind und Joseph,<br />
rechts die ihr Kind stillende Muttergottes mit<br />
Johannes, im Hintergrund in der Öffnung eines<br />
Torbogens die Heimsuchung. Öl/Holz, parkettiert.<br />
73 x 104 cm. - Schwundrisse. - Lit.<br />
Thieme/Becker 34. - Dr. Didier Bodart, der das<br />
Gemälde Martin de Vos zuschreibt, datiert es<br />
in seinem beiliegenden Gutachten in die Jahre<br />
1585-1590.<br />
¥ 18.000.-