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Sturz eines Siegers

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nach Hause kamst, begann sie bereits das Essen von heute

aufzuwärmen. Es ist noch jede Menge übrig.“

„Danke, aber ich muss die Kinder ins Bett bringen. Dennis ist

zwar schon größer, aber Daniela muss unbedingt ins Bett. Sie hat

morgen wieder Schule.“

Dietmar lachte: „Die beiden schlafen schon längst.“

Teresa wunderte sich: „Nein. Ich war eben in beiden Zimmern

und da war niemand.“ Eine Vorahnung breitete sich aus und

wurde kurz darauf von Dietmar bestätigt.

„Sie schlafen bei uns.“ Dietmar lächelte und drehte sich um, um

voraus zu gehen.

Teresa blieb wie angewurzelt stehen: „Was meinst du damit? Bei

euch?“

Dietmar drehte sich wieder zu ihr: „Bei uns. Wir haben zwei

Gästezimmer. Komm jetzt, mir wird es langsam zu ungastlich hier

draußen. Der Herbst wird, langsam aber sicher, zum Winter.“

Teresa folgte ihm wie ferngesteuert und ihre Gedanken kreisten.

Sie dachte ans Zähneputzen, ausziehen, Schlafanzug anziehen und

zu Bett gehen. Ans Vorlesen, zudecken und das Gute-Nacht-

Küsschen. An die innige Umarmung vor dem Schlaf, der lieben

Worte, die sie immer mit ihren Kindern austauschte, bevor sie das

Zimmer verließ.

Hatten ihre Kinder das heute Abend alles mit den neuen und recht

unbekannten Nachbarn gemacht?

Über all diese verwirrenden Gedanken schob sich nun ein

Gedanke, der sie ablenkte und gleichzeitig wütend machte:

Wo, zur Hölle, war eigentlich Mark?

Mark blickte ungeduldig auf seine Armbanduhr. Es war bereits

kurz vor zehn: „Ich weiß jetzt nicht, was das soll, Viktor. Wir

haben uns doch gestern darauf geeinigt, dass ich dir die anderen

drei Kartons bringe und es damit erledigt ist.“

Viktor lächelte nicht mehr, auch ein überhebliches Grinsen war

nicht mehr zu sehen: „Erstens: Das waren deine Worte. Ich habe

dem nie zugestimmt. Ich habe dir lediglich gesagt, dass drei

Kartons fehlen. Zweitens: Selbst, wenn ich über Nacht meine

Meinung ändere, dann ist das einfach so. Punkt. Fakt ist: Ich kann

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