07.02.2021 Aufrufe

Sturz eines Siegers

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

angekommen jedoch, ließ sie ihrem Unmut freien Laut und brüllte:

„Was ist das hier für ein Drecksladen? Hier werden Kunden

verarscht. Eine Unverschämtheit!“

Sie schrie noch mehr Ähnliches, als sie den Markt verließ, dies ging

jedoch im Windfang und dem dahinter liegenden Straßenlärm

unter.

Feist schwitzte und blickte ängstlich nach oben, ob sich die Tür

von David Bergmann (angelockt von der lärmenden Kundin)

öffnete. Sie blieb zu. Er blickte zur Kasse, an der sich eine

verwirrte Lisa festhielt und verzweifelt zu ihm blinzelte.

Er zuckte mit den Schultern, verdrehte seine Augen und

vermittelte der Kassiererin dadurch: „Keine Ahnung, was die hatte. Die

Kunden werden auch immer verrückter.“

Prustendes Lachen erklang aus dem Gang hinter ihm und eine

Hand legte sich fest auf die Schulter von Feist: „Herzlichen

Glückwunsch, Feist. Endlich machst du dich mal locker.“

Feist atmete tief durch und versuchte sich in einem Lächeln.

Hasan sah ihm tief in die Augen: „Na? Ja? Kommt da etwa ein

Lächeln, meine Damen und Herren? Kann der Kollege Feist etwa

Spaß haben? Wir wissen es wirklich nicht, verehrte Zuschauer,

jedoch sind wir uns sicher, dass wir es gleich erfahren werden.

Also bleiben sie unbedingt auf diesem Kanal…“

Feist lachte: „Du bist bescheuert, Hasan!“

Hasan tobte und ahmte jubelnde Massen nach: „Und da haben wir

den Beweis, meine Damen und Herren. Kollege Feist hat Humor

und kann Spaß haben. UND LACHEN KANN ER AUCH

NOCH!!! Es ist unglaublich, was wir heute erleben. Die Menge

tobt und da wollen wir dem Kollegen auch den platten

Montageschaum-Gag verzeihen. Woooooohoooooow!“

Hasan lief in gespielter Zeitlupe mit Siegerpose den Gang rauf und

runter.

Feist sah sich das Schauspiel an und fragte sich, ob er das alles nun

peinlich oder lustig fand. Irgendwas hatte sich geändert, das spürte

er. Er spürte eine Wärme, die sich in seinem Brustkorb ausbreitete.

War das Freude? Zufriedenheit?

Er dachte darüber nach, als sich erneut eine Hand auf seiner

Schulter niederließ.

Er drehte sich um und blickte Mark ins Gesicht. Er erschrak. Er

wollte es sich unbedingt abgewöhnen zurückzuschrecken, aber er

Seite 211

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!