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„Mit wem triffst du dich? Wer ist es?“ Teresas Lippen bebten.
Sie meinte es ernst, das sah Mark ihr an.
Sie fragte auch nur so offen „Wer ist ES?“, um nicht ein
klischeebehaftetes Drama zu starten, indem sie „Wer ist SIE?“
fragen würde.
„Teresa, ich bitte dich. Was denkst du denn von mir?“ Mark
überlegte krampfhaft, was er ihr nur sagen könnte ohne Dennis
und sich in Ungnade zu stürzen.
Sie steckten so tief im Schlamassel und er wünschte sich, er hätte
Teresa frühzeitig eingeweiht. Nun war es dafür zu spät. Zu viele
Weichen waren gesetzt worden und zu viel war geschehen.
Wenn er jetzt reinen Wein einschenken würde, würde es fatale
Konsequenzen geben.
Teresas Augen formten sich zu engen Schlitzen: „Was ich über
dich denke, möchtest du momentan nicht wissen. Ich sage dir, was
ich von dir verlange. Ich verlange von dir die Wahrheit. Wo treibst
du dich zwei Nächte nacheinander herum? Warum gehst du nicht
an dein scheiß Handy? Was hast du mit Dennis besprochen?
Warum bekomme ich von dir nichts mehr zu hören? Was zum
Beispiel mit deinem Job ist? Mit deiner Beförderung?“
Mark stutzte. Job? Beförderung? Wie passte das zu den anderen
Vorwürfen?
Suchte sie aus ihrem gesamten Repertoire aus Vorwürfen lediglich
alles Mögliche ungefiltert heraus um ihm diese um die Ohren zu
hauen?
Nein. Er war sich sicher, dass die Jobfrage etwas anderes war. Sie
sprach nie darüber, hatte sogar immer durchblicken lassen, dass es
sein Wunsch und sein Anspruch auf eine höhere Position war. Sie
hatte dem Ganzen nie eine großartige Bedeutung zugeführt und
ihm stets versichert, dass er sich nicht unter Druck zu setzen
brauche und dass sie auch so über die Runden kämen.
„Warum fragst du nach meinem Job?“, fragte er deswegen frei
heraus.
„Warum möchtest du ausgerechnet nur auf deinen Job
antworten?“, spielte sie den Ball zurück und schaffte es, ihre
Augen zu noch engeren Schlitzen zu verjüngen.
Vor seinem geistigen Auge sah Mark eine Rettungsinsel aus dem
Ozean der Argumentlosigkeit auftauchen. Mehr noch, ein
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