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Bei einem Gespräch vor Ort konnte man sich wenigstens Schritt
für Schritt vorbereiten. Man hätte die Zeit der Anreise auf seiner
Seite, würde dort empfangen werden und somit den ersten
Kontakt haben.
Dann würde man wahrscheinlich nochmal warten und sich dabei
sammeln.
Zu guter Letzt begleitete man dann den Personalmanager zum
Büro, wo das Gespräch beginnen würde.
Mit der Möglichkeit des Webcalls (natürlich verstand er trotz all
der Bedenken die Vorteile) begann das Gespräch einfach sofort.
Der Bildschirm würde aufleuchten und SHOWTIME.
Mark schaute auf seine Uhr.
13.54 Uhr.
Um 14:00 Uhr sollte der Call stattfinden. Er ärgerte sich wieder
über sich selbst. Er hatte heute Morgen noch daran gedacht, aber
dann doch vergessen, seinen Laptop einzupacken und
mitzunehmen.
Hasan, der sich im Bereich Technik ein wenig besser auskannte,
versicherte ihm zwar, dass Webcalls auch mit Smartphones
funktionieren, aber Hasan wusste ja auch nicht um den Zustand
von Marks altem Samsung. Die Frontkamera machte nur sehr
schwammige Bilder (zugegeben, die eingebaute WebCam des
Laptops war auch nicht das Gelbe vom Ei) und die Akkuleistung
seines Smartphones schwankte von Tag zu Tag.
Im Augenblick war sein Akku auf 57%, was vermutlich ausreichen
würde. Es könnte aber auch sein, dass im nächsten Moment die
Kapazität auf 53% und so weiter dargestellt wird. Ohne Erklärung,
außer dem Alter des Gerätes.
13:56 Uhr.
War es eigentlich angebracht, den virtuellen Meetingraum vorab zu
betreten? Ist es in der Netzwelt so wie in der physischen Welt? Wie
war das nochmal: Fünf Minuten vor der Zeit, ist des Soldaten
Pünktlichkeit? Oder war es der Maurer? Der Maler?
Muss ich gleich nochmal googeln, dachte Mark, während er sich seine
Handflächen an der Hose abrieb.
Oder sollte er jetzt nochmal schnell googeln? Er hatte ja noch 4
Minuten.
Oder eben nicht, wenn man auf das Sprichwort achtet, dachte er und rieb
erneut seine Hände an der Hose ab.
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