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Sturz eines Siegers

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dann dass er sich plötzlich nicht mehr duckte, sich nicht mehr alles

gefallen ließ.

„Ihr vorpubertärer Streich, so albern ich ihn auch finde,

interessiert mich wirklich kein bisschen, Herr Sieger. Wenn Sie sich

für diesen Streich aber aus meinem Geschäft bedienen, dann geht

mich das sehr wohl etwas an.“ David Bergmann bückte sich und

holte den Bluetooth-Lautsprecher vom letzten Abend unter dem

Schreibtisch hervor und platzierte ihn auf seiner Tischplatte.

„Kommt Ihnen diese Box bekannt vor?“

Mark zuckte mit den Achseln: „Ja, na und? Den haben wir gestern

Abend genutzt, um den Kollegen Feist ein wenig zu ärgern.“

Jetzt war es Bergmann, der stutzte: „Wir? Was meinen sie mit wir?

Wer war noch bei Ihnen? Hasan Borat etwa?“

Mark sah, dass das Grinsen in Feists Gesicht breiter wurde. Am

liebsten wäre er seinem gehässigen Kollegen ins Gesicht

gesprungen.

Was für ein erbärmlicher, mieser Wichser, dachte er und ballte eine

Faust in seiner Hosentasche.

„Ich!“, sagte Mark schnell. „Ich meinte, den habe ich gestern Abend

genutzt, um den Kollegen Feist zu ärgern.“

Mark sah Bergmann an, dass er ihm kein Wort glaubte und er war

sich sicher, dass er nun auch endgültig seinen Fokus auf Hasan

erweitern würde.

Bergmann zuckte seinerseits mit den Schultern: „Sei es, wie es sei.

Und Ihnen kommen diese Lautsprecher nicht bekannt vor, Herr

Sieger?“

NEIN! Bitte nicht, dachte Mark und zog es vor, zu schweigen.

„Die sind aus unserer Hi-Fi Abteilung, Herr Sieger. Ich habe den

Verdacht, dass Sie diese Lautsprecher dort entwendet haben. Jetzt

sieht es folgendermaßen aus: Reichen Sie mir den Kassenbon nach

und ich wandle die Abmahnung in eine mündliche Verwarnung

um. Haben Sie keinen Kassenbon, bleibt die Abmahnung

bestehen. Wenn es nach mir geht, fliegen Sie. Aber Sie wurden

beim Diebstahl nicht gesehen, weswegen ich damit nicht

durchkommen würde.“ Bergmann fixierte Mark mit kalten Augen.

„Sie dürfen gehen!“

Mark wandte sich der Tür zu.

„Moment noch!“, rief Bergmann und hielt eine Hand hoch,

während er die andere nachdenklich an seine Stirn hielt.

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