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abgeschrieben. Er hatte lediglich Adressen und Daten ausgetauscht
und war fertig.
Mark grinste, als er sich daran erinnerte.
Die Handelsschule. Zwei Jahre hatte er dort verbracht und
erinnerte sich kaum noch an sie.
Letzten Endes hatte er sich mit dem Besuch der Handelsschule
nur erfolgreich einen Aufschub seiner Entscheidung, was er denn
nach der Schule machen wollte, aufgeschoben.
Aber auch diese zwei Jahre vergingen und am Ende, war er sich
immer noch nicht sicher, welchen Beruf er ausüben wollte.
Er hatte nie berufliche Schwärmereien gehabt, sah man von den
Kindheitsträumen „Polizist“, „Tierarzt“, „Lokomotivführer“ und
„Feuerwehrmann“ einmal ab.
Am Ende ist es dann so gekommen, dass er die Sonntagszeitung
aufschlug und sich bei der erstbesten Stellenausschreibung im
Bereich Ausbildung mit einer geklauten Bewerbung bewarb und
auch umgehend die Ausbildungsstelle erhielt.
Die drei Jahre im OBI in Köln vergingen wie im Flug und kurz vor
der Prüfung stand plötzlich der alte Bergmann vor ihm und warb
ihn ab, ohne Bewerbung und ohne Lebenslauf, einfach so.
Deswegen benötigte Mark so eine lange Zeit, um diese Bewerbung
zu schreiben.
Er holte sich Ratschläge aus dem Netz, verglich die Optik, den
Schreibstil und das Layout.
Der Lebenslauf war schneller fertig, als es Mark lieb war. Es
befanden sich mehr Schulen als Arbeitsstätten auf seiner Vita.
War das schlecht oder gut?
Zu häufiger Arbeitgeberwechsel machte zwar den Bewerber zu
einer möglicherweise unsteten Person, zeugte aber auch von
vorhandener Flexibilität.
Zu wenige Arbeitgeber bewiesen zwar eine gewisse Treue und
Loyalität, könnten aber auch dem Lesenden eine Bequemlichkeit
oder gar Faulheit suggerieren.
All dies entnahm er dem ach so schlauen Internet und je länger
Mark an seiner Bewerbung saß, desto nervöser wurde er.
Es war zweifellos eine wichtige Bewerbung, sehr wichtig sogar. Er
wollte diese Stelle unbedingt haben, aber er wollte nicht durch
seine Bewerbung den Leser „anbetteln“.
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