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Kundschaft, aber nun gut. Sollten sie doch alle hier machen, was
sie wollten.
„Was gibt’s?“, fragte Feist und kaute dabei schmatzend weiter.
Wenn ich dein Kunde wäre, dachte Mark, kam jedoch nicht dazu, den
Gedanken weiter zu verfolgen. Er musste seinen Plan in die Tat
umsetzen. Jetzt!
„Herbert, ich muss nach Hause.“, sagt er und bemühte sich
äußerst gequält zu klingen.
Feist stellte für einen Moment das Kauen ein und sah Mark
verwundert an: „Was? Wieso?“
Es war soweit. Marks Zauberstunde begann. Er ließ seine
Schultern hängen, machte ein gequältes Gesicht und dachte gezielt
an eklige Sachen.
Der Käse, den Teresa und er vor Jahren in der hintersten Ecke des
Kühlschranks entdeckt hatten, half dabei immer.
Dieser Käseblock war so ekelerregend gewesen, dass allein die
Erinnerung an diesen schimmeligen Haufen undefinierbarer Masse
ein dumpfes Gefühl in Marks Magengegend hervorbrachte.
Es schien zu wirken, denn Feist legte sein Sandwich ab und wich
einen Schritt zurück: „Sieger! Was ist los mit Ihnen?“
Nun kam die Königsdisziplin: Marks leidende Stimme.
„Mir ist so schlecht.“, sagte er und klang dabei absolut
überzeugend. Wie immer.
Er hatte es einmal geschafft, nur mit dieser Stimmlage einen
Freund zum Erbrechen zu bringen. Natürlich hatte dieser zuvor
das ein oder andere Bier zu viel, aber dennoch hatte er es
geschafft.
Er toppte es noch, in dem er so tat, als würde er sauer aufstoßen
und bemerkte, innerlich voller Freude, wie die Farbe aus Feists
Gesicht wich.
„Ja, das sehe ich. Na gut, gehen Sie. Aber holen Sie sich ein
Attest.“ Feist riss sich zusammen, trat wieder näher an sein Pult
und nahm sogar sein Sub wieder auf.
„Ist gut, mache ich“, sagte Mark in leidendem Ton. „Ich weiß es
auch nicht, Herbert. Heute Morgen ging es mir so gut und kaum
bin ich aus der Pause, könnte ich mich ständig übergeben. Weißt
du, ich habe es echt versucht, Herbert. Ich will ja gar nicht krank
machen. Meine Abteilung ist dann ganz alleine.“
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