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Sturz eines Siegers

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Herausgabe von 100 € über sich ergehen lassen. Der beflissene

Polizist versicherte ihm damals, dass er genauso gut ein Fahrverbot

von einem Monat und 150 € hätte aussprechen können, wenn

Mark es wollte.

Mark wollte nicht und zahlte zähneknirschend per EC die 100 €.

Direkt am nächsten Tag kaufte er sich im „Schauben-Manny“

einen Bluetooth-Lautsprecher, der im Zigarettenanzünder

eingesteckt wird. Sie hatten Wochen zuvor mehrere dieser

Lautsprecher für die Kassenzone eingekauft, um sie dort mit einer

Gewinnspanne von beinahe 70 % an ahnungslose Kunden zu

verkaufen.

Dieses dämliche Gerät hielt knapp zwei Wochen, danach

funktionierte nichts mehr an dem Ding.

Deswegen: Parkplatz.

Mark seufzte: „Hasan! Jetzt buch das um Himmels Willen als

glücklichen Zufall ab und vergiss das Ganze.“

Hasan klang leise, aber bestimmt: „Ich glaube nicht, arkadaş.“

Mark schloss die Augen und lehnte seinen Kopf gegen die Stütze.

Diese „Ups and Downs“ der letzten Tage zehrten an Mark, er

spürte es. Er war urplötzlich furchtbar müde.

„Also?“, fragte Mark und hörte seine eigene Bitterkeit in seiner

Stimme. „Möchtest du dich also vom Fachverkäufer von

Elektrowerkzeugen zu einem Drogendealer befördern?“

Hasan sog scharf die Luft ein: „Alter! Bist du bescheuert? Willst du

vielleicht lieber gleich zu den Bullen fahren?“

„Ach, Bullen? Du übst also schon fleißig den Fachjargon für deine

zukünftige Karriere?“, Mark hielt weiterhin seine Augen

geschlossen. Er musste sich beruhigen, das wusste er. Wenn er es

übertrieb, würde er Streit mit Hasan bekommen, dabei wollte er

den Streit, welcher gestern begonnen hatte, doch begraben.

Außerdem: Wer hat Hasan wohl in diese Lage gebracht? Mark!

Niemand sonst.

„Was heißt schon Karriere?“, sagte Hasan. Seine Stimme klang

immer noch ruhig, keine Spur von Aggression oder Verteidigung.

Hasan schien Mark nie irgendetwas übel zu nehmen und das

beschämte Mark.

„Schon gut.“, sagte Mark ruhig und lauschte in den Hörer.

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