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Hasan würde sehen, dass Mark versucht hatte ihn zurück zu rufen.
Wenn es Hasan wichtig war, würde er schon anrufen, wenn nicht
sahen sie sich spätestens morgen wieder.
Morgen werde ich mit Kündigung im „Schrauben-Manny“ erscheinen, dachte
Mark und war von seinen Empfindungen deswegen überrascht. Er
freute sich auf die neue Stelle, auf mehr Geld, eigenes
Firmenfahrzeug. Das war keine Frage. Aber er stellte zudem
plötzlichen Wehmut fest. Ein neues Kapitel würde morgen
geöffnet werden. Ein Kapitel ohne Hasan. Er spürte einen kleinen
Stich und fühlte diesem Stich nach. Ja, er war zweifellos traurig. All
die Jahre, die er mit Hasan täglich hier verbracht hatte, waren
plötzlich Teil einer Vergangenheit. Sie waren Freunde, keine
Kollegen. Sie unterhielten sich über alles, was ihnen in den Sinn
kam, sowas machten nur Kollegen, die zu Freunden geworden
waren. Da war Mark sich ganz sicher. Und natürlich sprach nichts
dagegen, dass sie sich weiterhin unterhielten. Am Telefon oder
auch einfach mal dann, wenn man sich gegenseitig besuchte. Sie
arbeiteten nicht mehr zusammen, okay.
Aber nichts würde ihre Freundschaft ändern, oder? ODER?
Mark bog in seine Einfahrt ein und sah seinen Sohn, welcher von
Teresa festgehalten wurde. Mark stockte der Atem. Wie sah sein
Sohn aus? Was brüllte er da und wieso war er so wütend? Mark
senkte seine Fensterscheibe.
„…ich mache diesen dreckigen Wichser fertig. Lass mich los!“,
brüllte Dennis. Teresa hielt ihn mit Mühe und Not fest und
schaute blinzelnd mit einem Hauch von Erleichterung in die
Scheinwerfer von Marks Golf.
„Zwei Kugeln. Eine schlug sich in die Schulter und die andere
zielte direkt aufs Herz.“ Doktor Martins pustete in seinen Kaffee
und blickte über den Rand der Tasse auf den Kommissar, welcher
ihm gegenübersaß.
„Kommt er durch?“, fragte der Kommissar. Er war nicht immer
so wortkarg wie in diesem Moment, aber der Tag schien einfach
kein Ende zu nehmen.
Er befand sich praktisch auf dem Weg nach Hause und hatte eine
Doppelschicht hinter sich, als der Anruf kam.
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