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Sturz eines Siegers

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Kathrin kam aus der Küche und schrie ohne besondere Worte und

Bedeutungen auszudrücken.

Dietmar schrie aus Überraschung, Schmerz und Wut.

Mark brüllte permanent Fetzen, die von „Ich mach dich fertig!“ bis

zu „Du dreckiges Schwein!“ reichten. Oft auch in Kombination.

Teresa meisterte sich indes wieder in ihrer Kunst des „leisen

Schreiens“, indem sie ihm beinahe laut ins Ohr raunte: „Lass es

gut sein, Mark. Du musst hier nicht das Alphatier spielen.“

Zu guter Letzt schrie Dennis aus dem Eingangsbereich noch

anfeuernde Ausrufe wie: „Gibs ihm Papa!“ und sogar „Wenn du

nicht mehr kannst, mach ich weiter!“

Die ganze Situation wurde surreal, das merkte Mark nun, als er auf

Dietmar lag und eine Hand Dietmars Kragen festhielt, während

die andere Hand an Dietmars Haaren zog.

Was tust du da?, fragte Mark sich und bemerkte zweierlei:

1. Seine Wut war plötzlich verflogen

2. Sein Griff lockerte sich

Ja, du wolltest Dietmar zeigen, dass er eine Grenze überschritten hatte. Ja, du

warst wütend und hast ihm in dieser Wut ins Gesicht geschlagen. Aber jetzt?

Jetzt willst du weiter prügeln, wie ein Gauner, ein Schläger? Wer bist du

eigentlich? Wem willst du hier etwas beweisen? Könntest du bewusst einem

anderen Menschen Schmerzen zufügen? Könntest du das wirklich?

Mark ließ seine Schultern sacken. Er saß wie ein leerer Sack

rittlings auf Dietmar und entschied, dass es nun vorbei war. Er

konnte das nicht. Er war kein rücksichtsloser und gewaltgewohnter

Mensch. Er konnte niemandem bewusst Schmerzen zufügen.

Dietmar schon.

In dem Moment, als Mark aufstand und sich nach vorne beugte,

um Dietmar seine Hand zu reichen (Wir werden uns nun hinsetzen und

in Ruhe darüber reden), hob dieser seinen Fuß und rammte ihn Mark

ungebremst und mit voller Wucht ins Gesicht.

Mark spürte und hörte, wie seine Nase brach. Der Schmerz

verteilte sich in Windeseile in seinem Gesicht, in seinem Kopf.

Sein Kopf war ein einziger Herd aus Schmerzen und dennoch

konnte er die einzelnen Schmerz-Quellen spüren. Seine Nase

brannte wie Feuer, seine Kiefer pochten und er glaubte bereits

jetzt mit der Zunge Lücken zu spüren. Seine Wangen glühten und

strahlten diesen Schmerz aus, den man empfindet, wenn man zu

lange in der Kälte war.

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