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nachdem er sich zu einer erforderlichen Ernsthaftigkeit gezwungen
hatte.
Mark startete den Motor: „Wohin jetzt? Ich erzähle es dir,
während wir fahren.“
-
„Oh Mann, was für eine Gegend. Bist du sicher, dass wir hier
richtig sind?“ Mark schaute skeptisch aus seinem Fenster.
Hasan schnaubte kurz: „Gegenfrage: Sieht es für dich hier falsch
aus?“
Mark sah sich noch ein wenig intensiver um. Sie parkten in einem
Teil von Köln Meschenich. „Der Kölnberg“, so wurde es hier
genannt. Offenbar passierte hier gewerkschaftlich gar nichts.
Entweder, weil es Nacht war und damit alles geschlossen hatte
oder (und das hielt Mark für wahrscheinlicher) weil hier alles
stillgelegt wurde.
Mark kam es vor, wie in einem dieser Krimis oder Thriller, die
Teresa so gern schaute. Die meisten der Straßenlaternen
funktionierten gar nicht, ein paar flackerten und nur hier und da
fiel spärliches Licht von den wenigen funktionierenden
Lichtmasten. Mark kniff seine Augen enger, um besser sehen zu
können. Die Straße war nicht leer, definitiv nicht. Dafür, dass die
Gegend suggerierte, dass hier eigentlich nichts los war, schien ein
emsiges Treiben vonstatten zu gehen. Mehrere Trauben von
Meschen, lungerten an Mauern, sprachen miteinander. Mal laut,
mal leise.
Er entdeckte einen Menschen, der mitten auf dem Bürgersteig lag.
Offenbar reglos. Entweder betrunken, zugedröhnt oder
bewusstlos.
Es ist dieselbe Stadt, in der ich jahrelang gelebt habe. Nur ein paar Kilometer
weiter und trotzdem ist es eine ganz andere Welt. Mark erschauderte.
Er sah Hasan an: „Nein Mann. Leider sieht es hier verdammt
richtig aus.“
Eine kleine Gruppe von Jugendlichen, Mark schätzte sie auf
ungefähr 16 Jahre, näherte sich dem Wagen und starrte ungeniert
ins Innere. Einer aus der Gruppe griff in seine Hosentasche,
entfaltete wirbelnd ein Butterfly-Messer und setzte die
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