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Sturz eines Siegers

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Hasan murmelte etwas als Antwort und Mark schien es verstanden

zu haben. Er wollte das, was er glaubte gehört zu haben aber nicht

verstanden haben.

„Sag das nochmal, bitte.“, forderte er Hasan auf und schloss seine

Augen. Teilweise um sich auf das zu konzentrieren, was Hasan

sagen würde, teilweise aber auch um sich – zumindest visuell – vor

dem zu schützen, was er vermutete. Er wollte seine Augen vor

dem verschließen, was unweigerlich kommen würde.

„Mit meinem Handy!“, wiederholte Hasan das, was Mark auch

akustisch verstanden hatte.

Mark ließ erschöpft seine Schultern sacken: „Prima Hasan. Jetzt

wundert mich gar nichts mehr. Wenn du das mit deinem Handy,

ohne TOR Browser machst, hat der Käufer jetzt alles von dir.

Name, Adresse, Telefonnummer und wenn er nur ein bisschen

schlau ist, kann er dich jetzt sogar live verfolgen. Der sieht dich

jetzt praktisch hier vor der Stempeluhr stehen.“

Hasan wurde bleich. Sein Atem beschleunigte sich und er suchte

nach den richtigen Worten: „Ich dachte, mein Cousin hätte mir

einen Link zum Darknet geschickt. Ich dachte, damit wäre alles

vorbereitet.“

„Das hab ich gemerkt. Deswegen war ich doch an dem Abend so

wütend. Wir haben beide keine Ahnung davon. Du offenbar noch

weniger als ich. Der Link ist nur ein Link, Hasan. Dieser Browser

macht daraus erst das Darknet.“, sagte Mark und markierte

Anführungszeichen in der Luft. „Weißt du denn, ob das Paket

mittlerweile angekommen ist?“ Mark ärgerte sich erneut über sich

selbst. Er kümmerte sich schon wieder zu intensiv um etwas, um

das er sich gar nicht kümmern sollte und wollte.

„Ich weiß es nicht. Ich wollte gleich zum Internetcafé und dort

den Link nochmal nutzen.“, antwortete er kleinlaut. Mark wurde

wieder weich, er merkte es.

„Alter, du bist aufgeflogen beim Käufer. Jetzt brauchst du auch

nicht mehr aufs Internetcafé zu warten.“ Mark blickte auf die

Armbanduhr. Feierabend.

Er griff zu seiner Stempelkarte und stempelte sich aus. Die

Stempeluhr gab den wohlklingenden Klacklaut von sich.

Plötzlich erschrak Mark. Ein Freudenschrei von Hasan ließ ihn

zusammenzucken: „Ja! Es ist da! Er schreibt: „Wurde auch Zeit,

Hasan. Das Paket ist da. Super Qualität, gerne mehr davon.“

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