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war eindeutig ein Scherz. Ich mein, Hasan Borat sieht nicht aus
wie David Bergmann, oder?“
Mark wusste nicht, was ihm besser gefiel, das Schweigen oder das
überforderte Gesicht seines Chefs.
-
Marks Laune war ohnehin nicht vielversprechend, als er seinen
Golf auf die Einfahrt seines Hauses fuhr. Als er jedoch feststellte,
dass sein Nachbar mit seiner Frau Kathrin schon wieder im
Wohnzimmer saß und sich mit Teresa unterhielt, sank die
Stimmung Marks noch ein ganzes Stück nach unten.
Was sollte das immer? Es verging kaum ein Abend, an dem die
beiden nicht hier ein- und ausgingen.
Haben die kein Zuhause oder andere Nachbarn, dachte Mark verbissen
und betrat das Wohnzimmer.
„Guten Abend Herr Nachbar, so spät erst zu Hause?“, rief
Dietmar, sprang auf und kam mit ausgestreckter Hand auf Mark
zu.
Mark wechselte seine Arbeitstasche schnell von seiner linken Hand
zu seiner rechten und ließ damit die angebotene Hand Dietmars
„verhungern“.
Nimm dies, dachte Mark und grinste innerlich.
„Hallo zusammen. Tja, was soll ich sagen? Dieselbe Uhrzeit wie
gestern und vorgestern. Öffnungszeiten, was will man machen?“,
antwortete Mark, schlängelte an seinem Nachbarn vorbei und
setzte seine Tasche ab.
Der giftige Blick Teresas hielt Mark nicht davon ab, ihr einen
Begrüßungskuss zu geben. Allerdings war er sich im Klaren, dass
es für diese schroffe Art noch im Anschluss Ärger geben würde.
Man sah Teresa an, dass ihr sein Verhalten unangenehm und
peinlich war.
Selbst schuld, dachte Mark, sie braucht ja nicht ständig Tür und Tor für die
Nachbarn offenhalten. Irgendwann möchte ich mal meine Ruhe haben.
Sollte Dietmar von der verwehrten Hand enttäuscht gewesen sein,
sah man es ihm nicht an. Er ließ seine Hand unverrichteter Dinge
sinken, schlenderte wieder zurück zum Esstisch und setzte sich zu
seiner Frau und Teresa. Mark stand nun wie Trottel im Raum und
ärgerte sich.
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