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Sturz eines Siegers

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Hasan sprach, als wäre er selbst von seinem Plan noch nicht

restlos überzeugt: „Ich sehe es eher als Nebenverdienst. Ich

verdiene nicht gut im Laden, weißt du?“

Wusste Mark nicht. Sie haben sich nie über den Lohn unterhalten,

was eigentlich unüblich unter Kollegen ist.

Natürlich, erlaubt ist es ohnehin nicht, unter Kollegen die

verschiedenen Gehälter zu vergleichen, aber wer hielt sich schon

an so etwas?

Der Grund, warum die beiden ihre Gehälter nicht verglichen war

nicht, dass sie es nicht durften. Es gab einfach Wichtigeres, über

das man sich unterhalten konnte.

„Nein, weiß ich nicht. Ich weiß aber, dass ich auch nicht viel

verdiene. Wir sind im Einzelhandel, Hasan. Zumindest noch.“ Als

Mark seine eigenen Worte bemerkte, war es bereits zu spät sie

zurückzuhalten.

Kurz hoffte Mark, dass Hasan seinen saloppen Spruch überhört

hatte, weil er vielleicht seinen eigenen Gedanken zu sehr nachhing.

Die Stille am anderen Ende der Leitung nahm Mark aber jegliche

Illusion.

Er ärgerte sich, denn sein eventueller Jobwechsel war kein

„Telefonthema“ und er hatte sich das zwangsläufig kommende

Gespräch völlig anders vorgestellt.

„Zumindest noch? Was meinst du damit?“, Hasan klang

verwundert. Nicht sauer, nicht traurig, noch nicht mal skeptisch.

Nur neugierig.

Mark wollte es trotzdem vertagen: „Egal. Lass uns ein anderes Mal

darüber sprechen.“

Hasan brach in Jubelschreie aus: „Alter! Sag bloß du hast ein

Jobangebot bekommen!“

Was war das? Hörte Mark richtig? Hasan freute sich?

Mark zögerte: „Ähm… Ja. Es ist aber noch nicht spruchreif. Ich

hab noch ein Gespräch vor mir.“

Hasan jubelte nochmal und Mark konnte sein Grinsen nicht mehr

zurückhalten.

„Wie geil wäre das denn? Wir verlassen gemeinsam den Schuppen.

Legendär wäre das.“

Marks Lächeln eiste ein: „Hasan, jetzt warte doch bitte alles ab. Ich

wechsle vielleicht den Job, ja. Aber das, was du vorhast, ist kein

Jobwechsel, mein Freund. Das ist ein Abstieg.“

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