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Dietmar stand auf und wandelte durch sein Wohnzimmer, die
Hände auf dem Rücken verschränkt: „Du hast den Kredit
verweigert bekommen. Entschuldige… IHR habt den Kredit
verweigert bekommen. Die Sperrung der Kreditkarte diente
lediglich dazu, dass vor der Schließung das Konto nicht noch mehr
belastet wird.“ Er machte eine Pause, sowohl verbal als auch mit
seiner Pilgerung durchs Wohnzimmer.
Er fixierte Teresa einen Augenblick, bevor er fortfuhr: „Johan
Erker, der Freund deines Vaters, rief mich gestern an und erzählte
mir davon. Er wollte einen Rat haben und jemanden, der noch
etwas tun konnte, da er ja nun keinen Zugriff mehr hat, dadurch
dass er nun Rentner ist. Er hat euch falsch beraten, da gibt es
keinen Zweifel, Teresa.“ Er schritt wieder durch das Wohnzimmer
und schien nachzudenken.
Teresa nahm nervös einen weiteren Schluck Kaffee, welcher bitter
schmeckte. War der Kaffee tatsächlich bitter oder war es eher ihre
Stimmung?
„Mark hat sich neu beworben. Wenn es so klappt, wie vermutet,
wird das Gehalt deutlich besser.“, sagte sie und lächelte Dietmar
hoffnungsvoll an.
Dietmar lächelte zurück: „Das klingt gut. Wie ihr das schafft, ist
eure Sache, Teresa. Tatsache ist, ihr müsst es schaffen. Verstehst
du?“
Nein! Sie verstand nicht. Sie ahnte etwas, traute sich aber nicht
diese Ahnung weiter zu denken.
„Nein. Was sollen wir schaffen?“, fragte sie und umklammerte
dabei die Kaffeetasse, als wäre sie eine Rettungsboje auf hoher See.
Dietmar nahm wieder Platz, griff zu seiner Tasse und nahm einen
großen Schluck: „Den Kredit abzuleisten, natürlich. Ich habe ihn
euch genehmigt.“
Teresa riss die Augen auf. Eine Last, groß wie ein Felsen, fiel von
ihrer Seele.
„800 € als monatliche Abzahlung. Bekommt ihr das hin?“, fragte
Dietmar skeptisch.
Teresa strahlte ihn an: „Mit Sicherheit, das schaffen wir. Vielleicht
kann ich noch etwas dazu verdienen. Ein Halbtagsjob oder so. Das
schaffen wir…“ Sie stand auf und umarmte Dietmar. All der
Gräuel um sein Benehmen war plötzlich vergessen. Er hatte den
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