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Sturz eines Siegers

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„Schulhof-Reinigung“ nach dem Unterricht begonnen hatte. Alle

Nase lang hörte Dennis aus irgendeiner Ecke des Schulhofs

irgendeinen hämischen Zuruf. Bis jetzt hatte er erfolgreich alles

ignorieren können, er hatte ja auch schließlich genug zu tun.

Dieses Mal jedoch, das spürte er genau, würde er nicht so leicht

davonkommen. Seine Nackenhaare richteten sich auf und

verursachten dieses Kribbeln. Das Kribbeln, welches Dennis dazu

aufforderte aufzupassen.

Der Pickelige hielt seine Arme waagerecht und deutete seinem

Gefolge damit an, sich zu beruhigen. Sie verstummten.

„Machst du danach auch die Klassen sauber?“ Die Stimme verriet

Dennis, dass es nicht nur eine harmlose Nachfrage war. Auch die

Jungs um den Anführer herum verrieten die kommende

Provokation. Sie giggelten und pressten ihre Hände vor den Mund,

um ihr unterdrücktes Lachen zu demonstrieren.

Nicht drauf eingehen, Dennis. Er ermahnte sich gedanklich, merkte

jedoch zur selben Zeit, dass sein Puls sich bereits beschleunigte.

Das sind dumme Menschen, hör einfach nicht hin.

„Nein!“, antwortete er knapp. Es kam ruhig und gelassen über

seine Lippen und er gratulierte sich dafür innerlich.

„Das ist schade, weißt du?“, sagte die Nervensäge. Er kam Dennis

immer näher. Selbstverständlich weiterhin umzingelt von seinen

treuen Gefährten. Zwei von ihnen schubsten sich zum Spaß und

lachten, als wären sie sieben oder acht Jahre und gingen nicht zur

Realschule.

Dennis widmete sich erneut seinem Besen. Wenn er diese Fläche

„besenrein“ gebracht hatte, könnte er Feierabend machen. Er

wollte sich danach mit seinem Klassenkameraden Paul treffen und

nur noch diesen Abschnitt zu Ende bringen. Er freute sich bereits

den ganzen Tag drauf.

Auch ohne sich den Fünfen zuzuwenden, bemerkte Dennis, dass

sie sich nun in unmittelbarer Nähe befanden. Er hörte sie atmen

und er realisierte, dass keine Schritte mehr zu hören waren.

„Möchtest du nicht wissen, warum es schade ist, Dan the D. So

heißt du doch, oder?“ Die Stimme war direkt hinter ihm. Dennis

schenkte ihnen trotzdem keine Beachtung. Er beugte sich nach

unten und fischte Kehrblech und Handfeger aus dem Eimer und

begann den Müllhaufen vor seinen Knien aufzufegen.

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