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Wenn du mal was brauchst, sagst du Bescheid.“ Er knuffte Mark
in die Seite und zwinkerte.
In dem Moment erhellte sich das Haus von Feist. Zuerst das
Wohnzimmer, dann der Flur.
Die Haustür wurde energisch aufgerissen und in dem Moment
drückte Hasan erneut auf sein Handy.
Der Ton erstarb. Feist stand auf der Einfahrt. Im Pyjama. Er sah
verschlafen aus und trug eine Art Brett oder Holzleiste mit sich.
Er ging vorsichtig zu seinem BMW, schaute sich um und
umrundete sein Auto ein paar Mal. Unverrichteter Dinge und sich
am Kopf kratzend, schlenderte Feist wieder ins Haus, lugte
nochmal kurz aus der Haustür und schloss sie dann zügig.
Mark vernahm ein Zischen neben sich.
„Cola?“ Hasan streckte ihm eine Büchse entgegen, hockte sich im
Schneidersitz und öffnete eine eigene Büchse. Er trank einen
großen Schluck, machte einen erbärmlichen Rülpser und sah Mark
groß an: „Wir lassen Feist jetzt 10 Minuten in Ruhe, dann wird’s
lustig. Wir haben also genug Zeit für etwas Ernstes. Wir
unterhalten uns jetzt mal über Dennis.“
Mark sank zu Boden, seine zittrigen Hände führten seine Büchse
an seine Lippen. Er nippte. Danach brach seine Welt zusammen.
-
Mark wusste, dass Dennis in irgendwelchen Schwierigkeiten
stecken würde. Allerdings rechnete Mark eher mit Schwierigkeiten
wie „Ärger mit den Eltern“ und „Ärger mit der Schule“ und vor
allem „Ärger mit einer möglichen Anzeige“, weil Dennis einen
Lehrer auf dem Schulhof angegriffen hatte. Dass zu all diesem
offensichtlichen Ärger auch ein Problem außerhalb von „Gesetz
und Ordnung“ inner- sowie außerhäuslich hinzukommen könnte,
lag bis jetzt nicht in Marks Erwartungen und damit fühlte er sich
nun gnadenlos konfrontiert.
„Das kann nicht sein. Wir sind hier doch nicht bei „4 Blocks“ oder
einer anderen Gangverfilmung.“ Mark hatte noch ein wenig
Hoffnung, dass es sich um einen Scherz von Hasan handeln
würde. Gleichzeitig wusste er natürlich, dass Hasans Humor nicht
so grenzüberschreitend funktionierte, wie Mark es sich momentan
erhoffte.
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