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Sturz eines Siegers

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in den Kofferraum und drehte sich abrupt zu Dennis um: „So,

mein Freund. Deinen Ton kannst du dir in die Haare schmieren.

Du hast nicht die geringste Ahnung, was ich alles auf mich

genommen habe, um dich da rauszuholen. Geschweige denn, dass

ich den armen Hasan da mit reinziehen musste. Dein Getue geht

mir mächtig auf die Nerven, das kannst du mir glauben. Wenn ich

heute Abend zurück bin und alles diesem Viktor zurückgegeben

habe, sprechen wir uns. Bis dahin…“ Mark deutete am Haus

vorbei in Richtung Garten. „…mähst du den Rasen und holst

Moos aus den Fugen der Terrassenplatten. Ich will davon heute

Abend nichts mehr sehen.“

Mark holte den nächsten Karton. Er setzte ihn vorsichtig zum

ersten in den Kofferraum.

Dennis setzte zu einem Protest an.

Mark vereitelte es, indem er seine Hand hochhob: „Ruhe! In den

nächsten Tagen gehst du deiner Mutter zur Hand. Und du

kümmerst dich um den Garten. Was könntest du dagegen haben?

Musst du etwa zur Schule? Eher nicht, oder? Du hast schließlich

immer noch einen Verweis.“

„Hat er nicht.“ Dietmar stand plötzlich in der Einfahrt und schlug

Mark beherzt seine breite Hand auf die Schulter. „Er kann morgen

wieder zur Schule. Hat doch einen Vorteil, einen Bürgermeister als

Nachbarn zu haben, nicht war Mark?“

Mark sah ungläubig zu seinem Nachbarn und danach in das breit

grinsende Gesicht seines Sohnes.

Das darf nicht wahr sein, dachte Mark und ging schweigend ins Haus,

um den dritten und letzten Karton zu holen.

Kaum trat er aus der Haustür, vernahm er wie Dietmar väterlich

den Kopf seines Sohnes tätschelte und ihn aufforderte den letzten

Tag in Freiheit zu genießen.

„Morgen geht der Ernst des Lebens wieder los. Geh schon und

mach was Feines aus dem Tag.“ Dabei strahlte er Mark an.

Mark sah, dass Dennis im Begriff war, auf sein Fahrrad zu

springen.

„Stopp! Du hast gehört, was ich gesagt habe.“, rief Mark und

balancierte unbeholfen mit dem Karton.

„Lassen Sie ihn doch, Mark. Er kommt schon früh genug zum

Arbeiten. Ich werfe einen Blick auf ihn, fahren Sie ruhig zur

Arbeit. Kommen Sie, ich helfe Ihnen mal beim Tragen.“ Dietmar

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