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Sturz eines Siegers

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dir versprechen, dass es hier, in diesem Haus niemals wieder Spaghetti

gibt. Hast du mich soweit verstanden?“ Teresa starrte Dani mit

einem Blick an, der Dani augenblicklich verstummen ließ.

Was für ein unrealistischer Bluff, dachte sie, hielt aber den Blick

aufrecht.

„Du würdest wirklich nie wieder Spaghetti machen, Mama?“, fragte

Dani zaghaft. Kein Nachschluchzen, keine Tränen. Was bewies,

welche Show ihr kleiner Donnerteufel da abgezogen hatte.

„Nie wieder!“, bestätigte Teresa. Kein Zucken und keine

Änderung ihrer Mimik durfte sie zulassen. Die geringste Änderung

ihres Gesichtsausdrucks würde das Kartenhaus sofort und

irreparabel zusammenstürzen lassen.

„Morgen vielleicht?“ Dani versuchte tatsächlich zu verhandeln.

Das konnte doch nicht wahr sein. Von wem hatte dieses Kind

diesen Dickkopf?

„Nicht morgen! Nicht heute und nicht morgen, aber vielleicht am

Wochenende. Dani, hast du mich jetzt verstanden, möchte ich

wissen.“ Die Sekunden flossen dahin, während es in Danis Gesicht

arbeitete.

„Verstanden, Mama.“, sagte Dani endlich und Teresa nickte zur

Bestätigung.

„Das war eine gute Entscheidung, Dani. Ab nach oben mit dir. Ich

hab noch jemanden am Telefon. Wenn ich fertig bin, rufe ich dich,

dann kochen wir zusammen.“

„Spaghetti?“, fragte Dani, lachte aber einen Augenblick später und

schoss die Treppe rauf.

„Entschuldigen Sie, Herr Gerards. Ich hatte etwas zu erledigen.

Was kann ich für Sie tun?“, sprach Teresa etwas später ins Telefon.

„Es geht nicht darum, was Sie für mich tun können, Frau Sieger.

Ich wollte Ihnen lediglich mitteilen, dass Ihre Kreditkarte nun

wieder entsperrt ist.“, drang Gerards fröhliche Stimme durch den

Hörer.

„Das ist wirklich eine gute Neuigkeit, Herr Gerards. Vielen Dank

für Ihre Einsicht.“, sagte Teresa und freute sich tatsächlich.

„Oh glauben sie mir, Frau Sieger. Das hat mit Einsicht nicht das

Geringste zu tun. Das war die Entscheidung von höherer

Instanz.“, sagte Max Gerards. Er schaffte es, seine unüberhörbare

Abschätzung in freundlichen Worten zu verpacken.

Teresas Freude bekam einen Dämpfer: „Was meinen Sie damit?“

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