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Sturz eines Siegers

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Scheiße, hier klingt ALLES hohl. Wie soll ich genau DIE Paneele finden,

hinter der Dennis das Zeug versteckt hatte? Mark bewegte sich schneller,

klopfte mal hier, mal da. Alles klang gleich. Als er sich dem Fenster

näherte, stutzte er. Er ging drei Schritte zurück. Klopfte.

Natürlich! Die Paneele, die NICHT hohl klingt ist es. Er versuchte die

Paneele, vor der er stand, zu lösen. Es war nicht so leicht, weil die

Wandpaneele ineinander verkeilt waren. Nach ein paar Versuchen

hatte er sie gelöst. Mit dieser Paneele lösten sich gleich vier weitere

und Mark stand nun vor einem beachtlichen Loch inmitten der

Wand des Jugendzimmers. Ein braungrauer Karton, etwas größer

als ein Schuhkarton steckte in einer Art Nische und wartete nur

darauf, abgeholt zu werden.

Ungeduldig öffnete Mark den Karton. Er wusste, dass die Zeit

drängte und das Hasan mit Sicherheit schon ungeduldig im Auto

auf Marks Rückkehr wartete. Trotzdem, er musste es sehen. Ein

bekannter Geruch kam ihm bereits entgegen, als er den Karton

entfaltete. Gras. Hastig öffnete er die Laschen und starrte kurz

darauf auf den Inhalt des Kartons.

Es sah aus, wie ein „Rundum-Sorglos-Paket“ für Junkies. Er

entdeckte eine große, transparente Tüte mit Marihuana. Daneben

lag ein Beutelchen mit weißen, kleinen Pillen. Mark vermutete, es

handelte sich um Speed oder Ecstasy, er kannte sich damit nicht

sonderlich aus. Irgendeine Partydroge, da war er sich einigermaßen

sicher. Dann noch zwei verschiedene Klarsichttüten mit Pulver.

Eines reinweiß, das andere etwas dunkler. Keiner der Beutel und

Tütchen hatte Beschreibungen oder Markierungen.

Mark gefiel der Gedanke gar nicht, dass sein Sohn offenbar diese

Kennzeichnungen nicht nötig hatte. Kannte Dennis sich so gut

damit aus? Mark fuhr es eisig den Rücken hinab bei der

Vorstellung, seinen eigenen Sohn so wenig zu kennen, wie es

offenbar der Fall war.

Er schloss den Karton, klemmte ihn unter den Arm und verließ

die Wohnung so leise, wie er sie betreten hatte.

An der Haustür angekommen, stellte Mark fest, dass seine Schuhe

nicht mehr neben der Haustür standen.

Ulf Rübel. Das muss Rübel gewesen sein. Mark ärgerte sich. Sein

Nachbar, Herr Rübel, war von allen Anwohnern des Hauses

derjenige, der es auch spät abends nicht lassen konnte, für „Recht

und Ordnung“ innerhalb des Hauses zu sorgen. Sei es, dass er

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