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Schultern. Du musst dich mal nur auf dich konzentrieren, maximal
auf uns. Wir stehen jetzt an erster Stelle und wir werden das schon
hinbekommen.“ Teresa fuhr mit ihrem „Zauber“ fort.
Sie schaffte es sogar, wenn am nächsten Tag irgendetwas Wichtiges
anstand und Mark nicht einschlafen konnte, ihn mit dieser
Nackenliebkosung umgehend zum Einschlafen zu bringen.
Mark atmete in einem langen Seufzer aus, er begann sich zu
beruhigen.
„Genau Dad! Fick die Mietschwuchtel!“, drang es von der
Rückbank des SUV nach vorne.
„Mama!“, empörte sich die zweite Stimme von der Rückbank.
„DENNIS!“, schrien Mark und Teresa gleichzeitig.
Dennis, der Sohn von Mark und Teresa, zuckte zusammen und
duckte sich unter dem lauten Wortschwall, den die restlichen Sieger
über seinen Kopf zusammenbrechen ließen.
Dennis, der große Bruder von Dani. Dennis, der Erstgeborene.
Dennis, die Rap-Nervensäge.
Dennis, oder „Dan the D“ wie er sich nannte, war der definitive und
einzig richtige Grund für Mark aus der Stadt zu ziehen.
Der Freundeskreis von Dennis bestand seit der letzten Zeit nämlich
nur noch aus schludrigen Ghettokids, die nichts anderes in ihren
entleerten Hirnen hatten als diese beschissene Rap-Musik.
Ein wenig amüsiert stellte er fest, dass er offensichtlich dasselbe
Verständnis zu der Musik seines Sohnes hatte, wie damals seine
Eltern zu seinem „Gejaule“, wie sein Vater zu sagen pflegte.
Witzigerweise war es (im weitesten Sinne) sogar dieselbe
Musikrichtung, die angeklagt wurde.
„Das ist kein Rap.“, belehrte Mark seinen Sohn penetrant und
permanent. „Das ist eine taktlose Beleidigung von Ohr und Hirn.
Von diesen Ottos, die du so hörst, kann wirklich niemand rappen.
Die reden oder besser gesagt quengeln nur über ihr Geld, das sie mit
Sicherheit nicht haben. Das kannst du mir glauben. Und wenn sie
nicht übers Geld reden, dann wie man eine Frau schnell und
gründlich erniedrigt.“
„Boah Papa, chill’ doch mal. Das ist nur Musik.“, war dann immer,
oder zumindest so ähnlich, die Reaktion seines Sprösslings.
Die Musik war auch nicht das, was Mark so störte. Es war mehr die
Art der Veränderung in Dennis, die ihm zu schaffen machte. Mit
jedem bisschen Coolness, die Dennis sich durch seine Freunde und
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