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Teresa grübelte, kam jedoch nicht weiter: „Ich verstehe nicht.“
„Mein Name ist Michael Wender! Entschuldigen Sie, aber die
meisten springen sofort auf meinen Namen an.“ Der Lehrer hielt
plötzlich inne, so als ob er den deplatzierten Smalltalk nun endlich
begriffen hätte.
„Was ist passiert, Dennis?“ Teresa beugte sich zu ihrem Sohn
herab und nahm ihn in die Arme. Dennis hielt sich steif, als ob es
ihm unangenehm wäre. „Wer hat das getan?“, fragte Teresa. Sie
blickte abwechselnd ihren Sohn und den Lehrer an. Es war ihr
egal, wer ihr diese Frage beantwortete. Hauptsache, sie wurde
beantwortet.
Michael Wender räusperte sich: „Es waren ein paar Jungs aus der
Parallelklasse von Dennis. Einer von ihnen befindet sich auf dem
Weg ins Krankenhaus.“
Teresa spürte immer noch, während sie sich im Laufschritt ihrem
Wagen näherte, wie ihr Herz kurz stehen blieb.
Sie reagierte forsch und das tat ihr nun sehr leid: „Dennis! Du bist
gerade erst wieder in der Schule aufgenommen und dann…“
Der Lehrer hob beschwichtigend die Hände und unterbrach mit
einem Räuspern: „Frau Sieger, bitte. Ihr Sohn ist nur passiv an der
Sache beteiligt, das kann ich Ihnen versichern. Der Grund, warum
der Mitschüler Ihres Sohnes ins Krankenhaus muss, ist ganz
einfach erklärt. Dennis hier wurde massiv von den Fünfen
drangsaliert und, nachdem er keine Art der Gegenwehr offenbarte,
verprügelt und stark verletzt. Nur ein einziges Mal hat er sich
gewehrt und den Schüler Antonio von sich gestoßen. Dieser fiel
offensichtlich unglücklich auf seinen Arm und brach ihn dabei.
Das ist alles. Ihr Sohn hat disziplinarisch nichts zu befürchten, da
unser Hausmeister alles mitansehen musste. Leider war er zu weit
entfernt, um eigreifen zu können.“
Teresa fühlte sich immer noch schlecht, als sie ins Auto stieg und
ihren Sohn, der wie ein Haufen Elend im Beifahrersitz kauerte,
ansah.
„Und?“, fragte er und zuckte vor Schmerz zusammen.
„Die Karte ist gesperrt. Das dauert bestimmt nur ein bisschen.“,
antwortete Teresa und startete den Motor.
„Wie wollen wir denn dann die Medikamente in der Apotheke
bezahlen?“ Dennis sah unglücklich aus dem Beifahrerfenster.
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