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Arda wand sich ab und schlenderte den Flur zurück.
„Kommst du am Wochenende zum Grillen? Alle Borats
kommen.“, rief Hasan seinem Cousin hinterher.
Arda drehte sich um. Er grinste: „Worauf du einen lassen kannst,
mein Lieber. Danach Shisha-Bar?“
Hasan schien erleichtert und das konnte Mark gut verstehen: „Söz!
Auf jeden Fall!“
Als Arda aus dem Flur verschwunden war, richtete sich Hasan an
Mark: „Pass auf, mein Freund. Am besten sagst du gar nichts und
lässt mich reden, okay?“
Mark atmete tief durch: „Ich werde jetzt sprechen, Hasan.“ Er
legte seine Hand kurz auf Hasans Schulter und zwinkerte
aufmunternd. Mark hatte nicht die geringste Ahnung, woher diese
plötzliche Zuversicht kam, aber sie war da. Mark war nervös, da
gab es keinen Zweifel. Aber Angst? Nein, Angst war nicht zu
spüren.
Er klopfte kräftig an die Wohnungstür. Nach einer Weile hörte
Mark eine Stimme, die desinteressiert, ja beinahe gelangweilt klang:
„Komm rein.“ Mark drückte die Klinke nach unten und trat ein,
dicht gefolgt von Hasan.
Das Innere der „zweckentfremdeten Wohnung“ entsprach
komplett dem, was Mark aus Filmen und Serien kannte. Sie sah
verranzt aus, teilweise. Eine Tapete suchte man in dieser Wohnung
vergebens, hier und da zeugten Fetzen davon, dass es mal so etwas
wie Tapeten in dieser Wohnung gegeben hatte. Die Wände hatten
Löcher, aus denen der Putz rieselte. Der Boden, wenn man
zwischen all den Pizzaschachteln und anderem Überbleibsel
überhaupt einen Boden erblicken konnte, war alt, modrig und
verlebt. Zum Kontrast zu der verlotterten Wohnung, erblickte
Mark in sämtlichen Räumen, an deren Türen er vorbeiging,
Fernsehgeräte, Konsolen und Sofas auf denen Kids, Jugendliche
und Erwachsene herumlungerten und zockten oder mit ihrem
Handy beschäftig waren.
Dennis war auch hier gewesen! Diese Gewissheit gab ihm einen Schlag
in die Magengrube. Er wird sich hier nie wieder blicken lassen, dachte er
und richtete nun seine Aufmerksamkeit auf einen Mann, der
mitten in dem größten Raum der Wohnung saß. Wahrscheinlich
war es das ehemalige Wohnzimmer.
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