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Mark nickte Hasan zu und bog ab.
„Dennis? Sprich jetzt!“, forderte Mark seinen Sohn auf, während
er sein Auto der Zufahrt entgegensteuerte.
Dennis schluchzte und klang jämmerlich: „Papa… ich…“
Mark unterbrach ihn: „Bleib in der Nähe des Telefons. Ich muss
etwas erledigen und ruf dich in fünf Minuten zurück.“
Mark bremste abrupt vor der Uni-Klinik und sah Hasan
entschlossen an: „Du musst jetzt etwas tun, was dir nicht gefallen
wird.“
-
„Bana yardım et!“ Hasan taumelte in den Eingang mit Torben in
den Armen. Torbens Kopf schlackerte von einer Schulter, zur
anderen. Die Panik in seiner Stimme gestattete keinen Zweifel.
„Yaralandı. Bir kaza geçirdi. YARDIM!“ Hasan rollte mit seinen
Augen und drohte in der Eingangshalle zusammenzubrechen.
Drei Pfleger stürmten auf Hasan und Torben zu. Sie nahmen
Torben aus den Armen von Hasan, welcher sich umgehend auf
seine Knie fallen ließ und die Hände vors Gesicht schlug.
„Was ist passiert?“ Ein Pfleger legte behutsam seine Hand auf
Hasans Gesicht. „Sind sie ein Verwandter oder ein Freund?“
Hasan sah mit leidendem Gesichtsausdruck zum Pfleger auf und
schien seine Worte abschätzen zu wollen.
„Ben anlamıyorum.“, sagte er und klang verzweifelt.
Der Pfleger stutzte: „Was?“
Hasan zuckte mit den Schultern und deutete auf seine Ohren:
„Almanca konuşamıyorum.“
Der Pfleger seufzte und blickte sich hilflos um. „Gottfried“ stand
auf seinem Namensschild und Hasan musste sich anstrengen nicht
zu grinsen und in seiner Rolle zu bleiben. Die Kombination aus
dem Namen und das jugendliche Aussehen des Pflegers machte es
Hasan sehr schwer.
Nachdem Gottfried sich verzweifelt und ergebnislos vergewissert
hatte, dass keine Hilfe zu erwarten war und auch kein Wörterbuch
„Türkisch – Deutsch / Deutsch – Türkisch“ plötzlich von der
Decke der Klinik fiel, griff er zu seinem Handy.
„Ja… Ja, ich bin‘s Frieda.“, sagte der Pfleger und Hasan krümmte
sich. Er ließ es so aussehen, als würde er sich aus Übelkeit
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