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Mark grübelte. HARALD! So war der Name. Trotzdem konnte
Mark sich nicht freuen, denn er las nichts Gutes in den Gesichtern.
Waren sie sauer auf ihn? Er blickte auf seine Uhr.
14:05 Uhr.
Ihm fiel ein zweites Sprichwort ein:
„Pünktlichkeit ist die einfachste Form der Wertschätzung.“
-
Teresa rannte den Korridor entlang, hektisch von links nach recht
blickend, um die Gelegenheit zu erhalten, in die jeweiligen
Klassenräume zu spähen. Irgendwo hier mussten sie auf sie
warten.
„Im Klassenraum Ihres Sohnes“, war die Aussage der Sekretärin
der Realschule Waldesruh. Woher sollte sie wissen, wo sich dieser
Klassenraum befindet? Schließlich war sie nur einmal auf dem
Schulgelände gewesen. Das war zur Anmeldung für Dennis,
welche natürlich nicht in seinem Klassenraum, sondern im
Sekretariat stattgefunden hatte. Außerdem war es mittlerweile nicht
mehr erwünscht, dass Eltern das Realschulgelände betreten. Die
Grundschule, auf die Dani ging, fing sogar bereits damit an,
Eltern, die ihren vergesslichen Zöglingen den Turnbeutel, die
Brotdose, die gestrigen Hausaufgaben oder ein unterschriebenes
Klassenfahrtsformular nachtrugen wurden zwar nur mitleidig
belächelt, aber es kam auch schon vor, dass häufigen
„Nachträgern“ ins Gewissen geredet wurde.
Stichwort: Selbstständigkeit.
Teresa begrüßte diese Herangehensweise grundsätzlich, wenn nur
ausgerechnet Dani nicht so schusselig und vergesslich wäre.
Dani. Teresa seufzte. Sie hatte sich vorgenommen, beinahe schon
geschworen, nie wieder auf die Husenkamps zurückzugreifen,
wenn etwas Unerwartetes passieren würde. Die Sekretärin hatte
jedoch so dringlich geklungen und als Teresa mal wieder ihre
Eltern nicht erreichen konnte, musste sie schweren Herzens
wieder bei Kathrin klingeln und darum bitten, Dani bei ihr lassen
zu dürfen. Kathrin hatte natürlich nichts dagegen und versicherte
Teresa erneut, dass sie jederzeit auf sie zählen könnte. Teresa
bildete sich ein, dass das Grinsen auf Kathrins Gesicht breiter (und
war da eine Spur Häme?) war, als sonst. Dani war auch sofort
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