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Sturz eines Siegers

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Dies wiederum würde Mark an einen Platz mit Steckdose binden,

dabei würde er sich lieber an seinem Gartentisch einwählen, denn

das war die hübschere Kulisse.

Was sollte er eigentlich anziehen? Sakko mit Krawatte? Sakko

ohne Krawatte? War es nicht unglaubwürdig sich in seinem

eigenen zu Hause mit einem Anzug zu präsentieren?

Andererseits sah es doch sicherlich auch nicht seriös aus, wenn er

sich zu leger im WebCall geben würde.

Ein Poloshirt wäre doch sicher das gesunde Mittelmaß, oder?

Tief in Gedanken versunken, bemerkte Mark nicht, dass Feist

soeben den Pausenraum betrat.

„Hier stecken Sie also, Sieger. Wir haben bereits seit fünf Minuten

geöffnet und ihre Abteilung…“

Mark schaltete sofort und unterbracht seinen Kollegen: „Na. du

bist ja gut, Feist. Ich hab schließlich dich gesucht. Der Alte war

fuchsteufelswild, als er sah, dass deine Abteilung nicht besetzt war.

Er sagte etwas von wegen: Vielleicht muss ich alles nochmal

überdenken, oder so ähnlich. Also habe ich mich aus meiner

Abteilung geschlichen, um dich zu warnen.“

Mark schlug seine Spindtür zu und schlenderte an dem erblassten

Feist vorbei. Er legte Feist kameradschaftlich die Hand auf die

Schulter: „Wir Kollegen müssen doch schließlich zusammenhalten,

oder etwa nicht?“

Er musste sich zusammenreißen, um nicht laut loszulachen, als er

von Feist ein leises „Doch, danke, Sieger.“ hörte.

Teresa atmete tief ein, hielt die Luft an und pustete sie wieder aus.

Sie wiederholte es noch zwei Mal und klingelte endlich bei den

Husenkamps.

Sie wollte endlich klare Worte wechseln und hatte das kommende

Gespräch schon in ihrem Hausflur durchgespielt. Sie nutzte

mehrere mögliche Varianten. Auf alles sollte sie nun die richtige

Reaktion abrufen können.

Ja, es war nett, dass sie auf ihre Kinder geachtet hatten, aber beim

nächsten Mal bitte im Haus der Siegers.

Ja, natürlich mussten die Kinder ins Bett, aber beim nächsten Mal

bitte im Haus der Siegers.

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