als pdf-Datei - Seniortrainer

Im Rahmen meiner ehrenamtlichen Tätigkeit nehme ich an verschiedensten Tagungen
und Symposien bundesweit teil. Dabei wird mir immer wieder klar, welche gesellschaftspolitischen
Hierarchien bestehen und wie wenig oft für die Verbindung von oben
nach unten getan wird. Es sollte vereinfachte Bürokratie geschaffen werden. Zusammenarbeit
und Austausch auf Augenhöhe zwischen Hauptamtlichen und Freiwilligen
muss eingefordert werden.
Bei Bewerbungen um Stiftungsgelder bzw. Fördergelder behindert leider oft hoher Bürokratismus
den Weg für Engagierte, die in gemeinnützigen Projekten und Initiativen
vor Ort tätig sind und Gelder benötigen. Der Führungsebene von Geldgebern fehlt es
oft an Transparenz und Verbindung zur Projektarbeit an der Basis. Man bleibt unter
sich. Denn Bürgerinnen und Bürger, die am Ende der Kette stehen und die ihre freie
Zeit, ihre Kompetenzen und Erfahrungen als das höchste Gut in die Gesellschaft einbringen,
sind das Herz unserer Gesellschaft. Oft spricht man leider gerne über sie anstatt
mit ihnen.
Nach wie vor ist „Ehrenamt muss man sich leisten können“ leider oftmals eine traurige
Tatsache. Neben anderen Bonus-Punkte-Modellen sollte mindestens das Instrument
einer steuerlichen Absetzbarkeit zum Beispiel in Form einer Ehrenamtspauschale oberste
Dringlichkeitsstufe haben. Dafür spreche ich mich immer wieder aus. Die Wertschöpfung,
die das Gemeinwohl aus den Tätigkeiten Engagierter nutzt, muss ihren
Ausdruck in einem Denkmusterwechsel finden, der die Anerkennungskultur des Bürgerengagements
und die Sinnhaftigkeit für das Gemeinwohl ins Zentrum gesellschaftlichen
und politischen Denkens stellt. Dabei spielt für mich der Weiterbildungsgedanke
eine wesentliche Rolle. Lernen ist ein lebenslanger Prozess und zugleich eine lebenslange
Forderung, um Anpassungsfähigkeit im Alltag und geistige Beweglichkeit zu gewährleisten.
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