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,,Mit unserem Schlauchboot kamen wir nicht weit, es riss bei der ersten Berührung mit<br />

unter Wasser liegendem Stacheldraht von einer Gartensiedlung kaputt", so Thomssen.<br />

Als nach drei Tagen endlich die Plastikboote von einem hoIländischen Kampfhubschrauber<br />

zu ihnen herab gelassen wurden, winkte niemand mehr von irgendeinem<br />

Dach um Hilfe. Trotzdem konnte die Truppe noch Menschen aus Häusern retten. Da<br />

schwor er sich, künftig anderen Menschen zu helfen - sein roter Faden bis heute.<br />

Ähnliche Geräusche wie die beschriebenen lassen bei ihm mit Wucht Erinnerungen<br />

hochkommen. In Wellblechlager half er schon <strong>als</strong> Kind, Brennholz aus Trümmerbergen<br />

zu beschaffen, und <strong>als</strong> sein Vater dort die Lagerverwaltung für das später umfunktionierte<br />

Frauenhaus übernahm, packte er mit an. Als der Vater ehrenamtlicher Diakon<br />

wurde, holte Sohn Horst die Spenden zum Erntedank von den Bauern aus dem Umland.<br />

Er lernte Gas- und Wasserinstallateur und heiratete 1968 seine Ingrid, die drei<br />

kleine Töchter mit in die Ehe brachte. Ein gemeinsamer Sohn folgte. Die Familie wohnte<br />

in Tornesch, Thomssen arbeitete tagsüber und besuchte fünf Jahre lang abends die<br />

Meisterschule sowie Fachkurse in Technik in Hamburg. 1972 hatte er den Meister und<br />

die Fachoberschulreife in der Tasche.<br />

,,Es waren harte, entbehrungsreiche Jahre", sagte Thomssen. Als Meister arbeitete er<br />

in Hamburg und Itzehoe und machte sich 1977 in Glückstadt und Elmshorn mit zwei<br />

Handwerksfirmen selbstständig. Bereits zu der Zeit hat er in Hamburg Familien betreut<br />

und war <strong>als</strong> Notfallseelsorger tätig. „Ich habe mich nicht geschont, und ohne meinen<br />

Glauben sowie die Liebe und das Verständnis meiner Frau hätte ich die Kraft nicht gehabt“,<br />

so Thomssen. Krankheitsbedingt verkaufte er 1985 die Firmen und arbeitete <strong>als</strong><br />

Geschäftsführer in einer großen Hamburger Firma, wohin die Familie zog. Nach Pattensen<br />

umgezogen, leitete Thomssen dort einen evangelischen Hauskreis. Später<br />

machte er noch eine theologische Ausbildung <strong>als</strong> Seelsorger. 2004 suchte die Familie<br />

sich wegen der Kleinstadtidylle Barmstedt aIs Wohnort aus. Ein Jahr später ging<br />

Thomssen in den Ruhestand.

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