Rahmenplan Grundschule Hessen
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Teil B, Sachunterricht<br />
und gezielte Lernintentionen entwickeln. Je mehr die Mädchen und Jungen durch ständigen<br />
Wechsel zwischen naiv-spielerischen Aktivitäten und auf Erkenntnis zielendem Arbeiten<br />
Kenntnisse und Fähigkeiten entwickelt haben, um so mehr können sie diese Fähigkeiten in<br />
selbständigen Aktivitäten anwenden und in der Anwendung üben und vertiefen.<br />
Im 1. und 2. Schuljahr werden die naiv-spielerischen Aktivitäten überwiegen, während im 3. und<br />
4. Schuljahr zunehmend auf Erkenntnis zielende Aktivitäten und selbständiges Anwenden<br />
hinzutreten. Entsprechend bezieht sich der Arbeitsplan für den Sachunterricht auf je zwei<br />
Schuljahre (1./ 2. Schuljahr und 3./ 4. Schuljahr). Jedes Lernfeld ist sowohl auf der naivspielerischen<br />
- als auch auf der auf Erkenntnis zielenden Ebene zu bearbeiten.<br />
Der Sachunterricht gestaltet und erschließt die Lernumwelt.<br />
Der Sachunterricht findet im Klassenzimmer, auf dem Schulgelände und in der näheren<br />
Umgebung der Schule statt. Das bedeutet: Klassenzimmer und Schulumgebung müssen als<br />
anregende Lernumwelten gestaltet werden (Experimentierecke, Ausstellungstisch,<br />
Klassenbibliothek, Lernwerkstatt, Schulgarten usw.). Die Umgebung der Schule muß auf ihre<br />
Lern- und Handlungsmöglichkeiten für Kinder hin erschlossen werden (Pflanzen und Tiere in<br />
der näheren Umgebung, Arbeitsstätten und Verkehrsprobleme in der näheren Umgebung,<br />
Spuren der Vergangenheit, Zeitzeugen usw.). In diesem Kontext empfiehlt es sich, in der<br />
Zusammenarbeit mehrerer Kollegen langfristig ein Konzept zu entwickeln (auch im Sinne eines<br />
eigenen Schulprofils).<br />
Das Lernen im Sachunterricht erfolgt in Situationen.<br />
Die Lernsituationen des Sachunterrichts sind die Schnittpunkte zwischen der thematischinhaltlichen<br />
Ebene und der Handlungsebene. Sie enthalten grundsätzlich mehrere Probleme<br />
und Fragerichtungen, die je nach Lernausgangslage aufgegriffen werden können. Daraus<br />
ergeben sich thematische Schwerpunkte und die zu ihrer Bearbeitung notwendigen Qualifikationen<br />
in ihrer Verknüpfung.<br />
Für den Sachunterricht gelten die im Teil A dieses <strong>Rahmenplan</strong>s ausgeführten Überlegungen<br />
zu epochalem Lernen und zum Lernen im Rahmen von Projekten in besonderem Maße (s. Teil<br />
A, 2.5 Offenheit).<br />
2. Inhalte<br />
Der Plan für den Sachunterricht benennt 12 Lernfelder, aus denen die jeweiligen Unterrichtsthemen<br />
auszuwählen sind. Die Lernfelder bezeichnen Bereiche aus der natürlichen und<br />
sozialen Umwelt der Kinder. Die Zusammenstellung erfolgte nach den Kriterien "Bedeutsamkeit",<br />
"Zugänglichkeit" und "gesellschaftliche Relevanz".<br />
Unter dem Gesichtspunkt der Förderung kindlicher Entwicklung besitzt die Bedeutsamkeit<br />
einen hohen Stellenwert, da sie exemplarisches Lernen und möglichen Transfer als Aufgabe<br />
grundlegender Bildung einschließt. Die Zugänglichkeit eines Unterrichtsinhalts ist in<br />
entscheidender Weise von den konkreten Bedingungen der einzelnen Schule abhängig. Dazu<br />
ist die genaue Information über das Lebensumfeld und das lebensweltliche Vorverständnis der<br />
Kinder erforderlich. Das Kriterium gesellschaftliche Relevanz berücksichtigt den Aspekt der<br />
Zukunftsbedeutung für die Weiterentwicklung der Gesellschaft.<br />
Der Sachunterrichtsplan ist für die Klassen 1/ 2 und die Klassen 3/ 4 jahrgangsübergreifend<br />
angelegt.<br />
Die Reihenfolge der Lernfelder bedeutet weder eine Gewichtung noch eine Vorgabe der<br />
zeitlichen Bearbeitung.<br />
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