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Rahmenplan Grundschule Hessen

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Teil B, Mathematik<br />

Der Mathematikunterricht soll soziales Lernen ermöglichen und fördern.<br />

Ein handlungsorientierter, umweltbezogener und auf Eigeninitiative abgestellter Mathematikunterricht<br />

bietet vielfältige Möglichkeiten zur Entwicklung gegenseitiger Achtung und<br />

Hilfsbereitschaft, zu sozialen Kontakten und zur Zusammenarbeit.<br />

In Kleingruppen oder auch in der Klassengemeinschaft können Lösungsvorschläge besprochen,<br />

Vorgehensweisen diskutiert, Lösungsvermutungen abgeschätzt, Ergebnisse<br />

überprüft, Fehlerursachen geklärt und Verständnisschwierigkeiten ausgeräumt werden.<br />

Die Kinder können ihre Alltagsprobleme einbringen und zur Diskussion stellen sowie gemeinsam<br />

Informationen und Daten beschaffen. Sie sollen lernen, eigene Fehler zum Anlaß für<br />

das Überdenken ihrer Vorgehensweise zu nehmen, Hilfe zu erbitten, andere Kinder bei Fehlern<br />

nicht herabzusetzen oder auszulachen, Lernprobleme ernstzunehmen und Hilfen anzubieten.<br />

Der Mathematikunterricht schafft Freiräume für die Entwicklung mathematischen Denkens.<br />

Lernen ist ein aktiver und subjektiver Prozeß, der von individuellen Denkstrukturen bestimmt<br />

wird. Der Unterricht muß Kindern Gelegenheiten bieten, auf eigenen Wegen zu Lösungen zu<br />

gelangen, Mathematisches zu entdecken bzw. "nachzuerfinden". Die Diskussion<br />

unterschiedlicher Begründungen ist hierbei bedeutsamer als die eigentliche richtige Lösung.<br />

"Fehler" sind hierbei unumgänglich. Sie sind Stationen auf dem Weg zum Können und geben<br />

Aufschluß über den Lernentwicklungsstand.<br />

2. Inhalte<br />

2.1 Aufbau grundlegender mathematischer Fähigkeiten im Anfangsunterricht<br />

Beim Schuleintritt haben die Kinder bereits vielfältige Erfahrungen mit Raum und Zeit, mit<br />

Mengen, Zahlen und Größen. Sie haben im allgemeinen ein gut entwickeltes visuelles und<br />

räumliches Wahrnehmungs- und Vorstellungsvermögen und können sich demzufolge auch<br />

gut im Raum orientieren. Da diese Fähigkeiten grundlegend für die Arbeit in allen Fächern und<br />

Lernbereichen sind, müssen die vorhandenen Kenntnisse und Fähigkeiten aufgegriffen und<br />

weiterentwickelt werden: durch Orientierungsübungen in der Klasse, im Schulgebäude und in<br />

der Umgebung, durch Bauen, Kneten und Legen sowie durch Bewegungen und Spiele zur<br />

visuomotorischen Koordination, durch das Aufgliedern einer Darstellung in Teile und das<br />

Zusammenfassen zu einem Ganzen, durch das Erfassen von Formen, Größen und<br />

Lagebeziehungen.<br />

Im Bereich der Größen haben viele Kinder Erfahrungen mit Zeitpunkten und Zeitspannen, mit<br />

Geld, mit Entfernungen, Höhen, Gewichten und mit dem Fassungsvermögen von Gefäßen.<br />

Allerdings sind diese Erfahrungen außerordentlich unterschiedlich und meist recht diffus.<br />

Der Anfangsunterricht greift die Vorkenntnisse auf und entwickelt sie durch den Austausch von<br />

Wissen, vor allem aber durch mannigfaltige Vergleiche in konkreten Situationen und in Spielen<br />

weiter: "Das ist höher, breiter, enger, schwerer....", "der hat weiter geworfen, sitzt weiter<br />

weg....", "das ist teuer, sehr teuer, kostet viel Geld, kostet mehr als das....", "da geht mehr<br />

hinein" usw.<br />

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