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Rahmenplan Grundschule Hessen

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2. Didaktische Grundsätze<br />

27<br />

Teil A, Didaktische Grundsätze<br />

Aus dem Bildungs- und Erziehungsauftrag der <strong>Grundschule</strong> folgen für den Unterricht didaktische<br />

Grundsätze, an denen sich die Zielperspektiven des Lehrens und Lernens, die<br />

Auswahl und Anordnung der Lerninhalte wie auch Methoden, Interaktionsformen und<br />

Arbeitsmittel ausrichten. Eine breite Ausschöpfung des Spektrums ermöglicht vielgestaltiges<br />

und erfolgreiches Lernen.<br />

2.1 Orientierung am Kind und seiner Lebenswelt<br />

Jedes einzelne Kind hat Anspruch darauf, in seinen Eigenheiten, Stärken und Schwächen,<br />

Ängsten und Hoffnungen ernstgenommen und in seiner Entwicklung bestmöglich gefördert zu<br />

werden. Ausgangspunkt des Unterrichts sind daher die individuellen Lernvoraussetzungen,<br />

Leistungsmöglichkeiten, Interessen und Förderbedürfnisse eines jeden Kindes. Die freie<br />

Entfaltung individueller Fähigkeiten und die Stabilisierung der Persönlichkeit sind für das Kind<br />

am ehesten gewährleistet, wenn es in einem Klima sozialer Geborgenheit sein Lernen und sein<br />

Handeln als wertvoll und sinnvoll erfährt.<br />

Die Aufgaben der Schule sind im Kontext der außerschulischen Erfahrungen des Kindes zu<br />

bedenken und zu bestimmen. So kann sich jedes Kind körperlich, geistig und seelisch gesund<br />

entwickeln. Schulisches Lernen baut auf vergangener Lebenswirklichkeit des Kindes auf,<br />

vollzieht sich in gegenwärtiger Lebenswirklichkeit und bereitet auf künftige Lebenswirklichkeit<br />

vor.<br />

Daher soll<br />

• der Unterricht in der Wahl seiner Inhalte und Methoden von der Lebenswelt der Kinder,<br />

d.h. ihren konkreten Lebenssituationen, ihren Interessen und Fähigkeiten, Erfahrungen<br />

und Kenntnissen sowie von ihrer Verletzlichkeit und Gefährdung ausgehen und<br />

Lernprozesse ermöglichen, die wieder in diese Lebenswirklichkeit einführen<br />

• sich die Schule dem Leben mit seinen Problemen und Nöten wie seinen Schönheiten<br />

und Chancen gleichermaßen öffnen und den Kindern auch die außerschulische<br />

Wirklichkeit in ihrer Vielfalt erschließen helfen<br />

• die Schule in ihrem Inneren selbst ein vielgestaltiges, anregendes und sinnerfülltes<br />

Leben entfalten, ein Schulleben, das alle Kinder sozial einbezieht, sie aktiviert, bereichert<br />

und in ihrem Vertrauen stärkt<br />

• die Wahl der Formen und Verfahren des Unterrichts an diejenigen anknüpfen, mit denen<br />

Kinder vor- und außerschulische Wirklichkeiten erkunden und erobern.<br />

2.2 Wissenschaftsorientierung<br />

Wissenschaften helfen, Wirklichkeit zu erkennen, zu ordnen und zu verstehen. Sie stellen<br />

Wissen bereit; ihre Erkenntnisse wirken tief in die Lebensverhältnisse unserer Gesellschaft<br />

hinein.<br />

Wissenschaftsorientierung heißt primär, allen Kindern eine gemeinsame Grundlage zu<br />

schaffen, die es ihnen ermöglicht, Erkenntnisse zu gewinnen, Realität zu erklären und<br />

Lebensprobleme (auch) rational und konstruktiv verarbeiten zu können.<br />

Der Unterricht schafft Zugänge zu wissenschaftlichen Denk- und Arbeitsweisen, indem er an<br />

den Handlungs- und Erkenntnisinteressen der Kinder anknüpft:<br />

• Kinder fragen nach Fakten, Ursachen, Hintergründen und Zusammenhängen der Erscheinungen<br />

ihrer Umwelt; diese Neugier und dieser Fragedrang sind in einem problemorientierten<br />

Unterricht wachzuhalten, zu bestärken und auszubauen.

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